Abwärtsschub

US-Börsen: Dow Jones mit massivem Minus von 2,60 Prozent

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Jüngster Abwärtsschub an der Wall Street ging weiter - Schwächster Tag für den Dow und S&P-500 seit fast zwei Jahren - Sorgen über die weitere Konjunkturentwicklung belasten

Der deutliche Abwärtsschub an den Aktienmärkten in den USA ging am Montag rasant weiter. Die Sorgen über eine drohende Rezession in den USA haben die Stimmung an der Wall Street zuletzt stark eingetrübt. Vor allem die großen Technologiewerte standen stark unter Druck. Sie waren die Zugpferde der Rekordjagd der vergangenen Wochen und Monate und werden jetzt im Umkehrschluss am stärksten gemieden.

Zum Sitzungsende ging es für den US-Leitindex Dow Jones um satte 2,60 Prozent auf 38.703,27 Punkte abwärts, der wohl weltbekannteste Börsenindex absolvierte damit laut US-Finanzinformationsdienst CNBC den schwächsten Handelstag seit fast zwei Jahren. Der Nasdaq Composite gab massive 3,43 Prozent auf 16.200,08 Einheiten ab. Seit dem Jahresbeginn liegt der technologielastige Index trotz der jüngsten Talfahrt aber immer noch fast acht Prozent im Plus. Der S&P-500 reduzierte sich am Ende des Handelstages um 3,00 Prozent auf 5.186,33 Zähler und verbuchte damit wie der Dow den schwächsten Tag seit September 2022.

Am Freitag verstärkte ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht die Sorgen der Investoren, dass die US-Konjunktur schneller abkühlt als gedacht. Die bisher im September erwartete erste Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed erscheine in diesem Szenario "ewig weit entfernt", schrieb ein Experte von MainSky Asset Management. Zudem rissen die schlechten Nachrichten aus dem Technologiesektor nicht ab. Gleichwohl befinde sich der Markt nicht in einem Crash, sondern nur in einer Korrekturphase.

Unter den schwachen Technologiewerten büßten die Anteilscheine des iPhone-Herstellers Apple 4,8 Prozent ein. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Anlagegesellschaft Berkshire Hathaway des bekannten Investors Warren Buffett im zweiten Quartal mit Aktien im Wert von 75,5 Milliarden US-Dollar knapp die Hälfte ihrer Beteiligung an Apple abgestoßen hatte.

Nvidia kamen um 6,4 Prozent zurück. Auf die Stimmung für die Papiere drückte ein Medienbericht, dem zufolge der Chip-Produzent den Start neuer KI-Chips wegen Designmängeln verschiebt. Nvidia war zuletzt als großer KI-Profiteur das Zugpferd der allgemeinen Börsen-Rally.

Auch Abstufungen von Chip-Aktien durch die Bank of America forderten zum Teil ihren Tribut. So fielen Intel um 6,4 Prozent, nachdem die Investmentbank die Aktien auf "Underperform" gesenkt hatte. Am Freitag waren die Titel des Chipherstellers nach Vorlage von Quartalszahlen und einem angekündigten massiven Stellenabbau bereits um beachtliche 26 Prozent eingebrochen. Dies war die steilste Talfahrt seit mehr als 40 Jahren. Für die Aktien von Microchip Technology strich die Bank die Kaufempfehlung, die Papiere gaben 2,1 Prozent nach.

Die in New York gelisteten Anteilscheine von Biontech sanken um 4,5 Prozent. Der Mainzer Impfstoffhersteller machte auf dem Weg zur Zulassung neuer Produkte etwa zur Behandlung von Krebs im zweiten Quartal einen hohen dreistelligen Millionenverlust. Die Aktien von US-Konkurrent Moderna verloren im Sog von Biontech vier Prozent - hier drückte zusätzlich die gestrichene positive Anlageempfehlung der kanadischen Bank RBC auf die Stimmung. Der Impfstoffhersteller müsse bei RSV- und bei Covid-Vakzinen kurzfristig mit erheblichem Gegenwind rechnen, schrieb Analyst Luca Issi.

Die anhaltende Talfahrt des Bitcoin zog die Aktien der Kryptowährungs-Handelsplattform Coinbase weiter nach unten - sie büßten 7,3 Prozent ein.

Gegen die allgemeine Kursschwäche sprangen die Titel von Kellanova um 16,2 Prozent nach oben. Für den Hersteller von Frühstücksflocken interessiere sich der Branchenkollege Mars, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

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