Die US-Einzelhändler haben ihren Umsatz im Juni weniger stark gesteigert als erwartet. Sie hatten 0,4 Prozent mehr in den Kassen als im Vormonat, wie das Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Befragte Ökonomen hatten ein doppelt so hohes Plus erwartet. Im Mai gab es einen revidierten Zuwachs um 0,5 Prozent.
Überdurchschnittlich zogen im Juni die Umsätze der Autohäuser an, die 1,8 Prozent mehr einnahmen. Bei Baumaterialien gab es hingegen ein Umsatzminus von 2,2 Prozent. Bereinigt um Automobilverkäufe und Treibstoffausgaben gingen die Umsätze im Juni sogar zurück.
Der Einzelhandel macht etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus, die wiederum für 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung stehen. "Die US-Verbraucher zeigen sich zögerlich. Die Unsicherheit scheint groß zu sein", so Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Das Zahlenmaterial unterstütze die Annahme, dass die US-Notenbank bei einem Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik sehr behutsam vorgehen werde.