Zum ersten Mal in fast vier Jahren hat die US-Regierung dank höherer Steuereinnahmen im April mehr Geld eingenommen als ausgegeben. Das Plus lag im April bei etwa 59 Mrd. Dollar (45,5 Mrd. Euro) nach einem Minus von rund 40 Mrd. im Vorjahreszeitraum, wie das Finanzministerium mitteilte. Experten hatten mit einem Plus von 30 Mrd. Dollar gerechnet. Im April sehen die Zahlen häufig eher gut aus, weil dann viele Amerikaner ihre Einkommenssteuer überweisen.
Die Zahlen deuten allerdings nicht auf eine Trendumkehr bei der massiven US-Verschuldung hin. Allerdings lesen Fachleute daraus Zeichen für eine langsame Verbesserung der Konjunktur.
Diese Nachricht werden in Washington jedoch nur kurz für gute Laune sorgen. Das vierte Jahr in Folge wird die US-Regierung aller Voraussicht nach nämlich am Ende des Haushaltsjahres ein Defizit von mehr als einer Billion Dollar ausweisen. Allein in den ersten sieben Monaten des im Oktober beginnenden Haushaltsjahres häuften die USA nach Angaben des Finanzministeriums neue Schulden in Höhe von 719 Mrd. Dollar an. Das sind zwar 150 Mrd. Dollar weniger als zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr, aber trotzdem noch eines der höchsten Defizite in der US-Geschichte.