US-Verbraucherstimmung gut wie seit September 2008 nicht

27.01.2010

Das Konsumklima in den USA hat im Jänner den höchsten Wert seit Ausbruch der Weltwirtschaftskrise erreicht. Der Index für das Verbrauchervertrauen stieg den 3. Monat in Folge auf 55,9 von 53,6 Punkten im Dezember. Dies ist der höchste Wert seit September 2008, als die Pleite der US-Bank Lehman Brothers die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte auslöste.

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Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 53,5 Punkte von ursprünglich gemeldeten 52,9 Punkten gerechnet. Sorgen bereitet den Amerikanern vor allem die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings verbesserte sich die insgesamt düstere Einschätzung der Jobperspektiven der Verbraucher ein wenig.

Nach den ermutigenden Konjunkturzeichen drehten die US-Börsen ins Plus. Auch in Deutschland fanden die guten Nachrichten bei den Anlegern Anklang: Der Leitindex Dax in Frankfurt stieg am Nachmittag, nachdem er zu Mittag unverändert notiert hatte.

Die Stimmung der Verbraucher gilt als zentraler Indikator für die Konsumausgaben, die etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen. Experten sehen daher den Aufwärtstrend beim Konsumklima als weiteres Signal dafür, dass die krisengeplagte US-Wirtschaft allmählich wieder auf die Beine kommt: "Das zeigt, dass wir in einer moderaten Erholungsphase sind, die sich wahrscheinlich auch in den nächsten Quartalen fortsetzen wird", sagte Ward McCarthy von Jefferies & Co.

Die US-Notenbank hatte in ihrem jüngsten Konjunkturbericht festgestellt, dass der wirtschaftliche Aufschwung an Breite gewinnt. Den Arbeitsmarkt bleibt allerdings weiterhin die Achillesferse: Zuletzt hatte sich die Lage überraschend eingetrübt, wie aus der Statistik zu den Erstanträgen in der Woche zum 16. Jänner hervorgeht. Die Wirtschaftskrise in den USA hat 2009 insgesamt 4,2 Mio. Arbeitsplätze vernichtet.

Auch der Häusermarkt steckt weiter tief in der Krise. Die Preise für Wohnimmobilien in ausgewählten US-Ballungsgebieten sind im November unerwartet gefallen. Einfamilienhäuser in den 20 größten Städten kosteten 0,2 % weniger als im Oktober, wie aus dem Index von Standard & Poor's hervorgeht. Binnen Jahresfrist fielen die Preise um 5,3 %. Das Platzen der Blase am US-Wohnimmobilienmarkt gilt als wichtigster Auslöser der weltweiten Finanzkrise.

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