USA dürften BNP-Chef aus Amt drängen

06.06.2014

Die New Yorker Bankenaufsicht drängt nach Angaben eines Insiders einen Chef der französischen Großbank BNP Paribas wegen deren Verletzung von Sanktionen zum Rücktritt.

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Als Teil eines Vergleichs fordere die Behörde den Abschied des für das operative Geschäft zuständigen Georges Chodron de Courcel sowie von etwa einem Dutzend weiterer Beschäftigter, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Ein Rücktritt von Courcel sei wahrscheinlich. Weder die Bank noch die Behörde wollten sich dazu äußern. Courcel ist einer von drei Chief Operating Officers (COO) bei der BNP.

US-Präsident Barack Obama lehnte es am Donnerstag nach einem Abendessen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande ab, sich für die BNP einzusetzen. Es habe in den USA Tradition, dass sich der Präsident nicht in die Strafverfolgung einschalte, erklärte Obama. Die Regierung in Paris hatte wegen der drohenden US-Milliardenstrafe für die größte Bank des Landes mit Auswirkungen auf die transatlantischen Freihandelsgespräche gedroht.

US-Behörden werfen BNP vor, amerikanische Sanktionen gegen Länder wie den Iran, Syrien oder den Sudan mit Geldüberweisungen verletzt zu haben. Insidern zufolge soll BNP Paribas womöglich mehr als 10 Mrd. Dollar zahlen. Auch andere Geldhäuser wie die Deutsche Bank werden wegen einer mutmaßlichen Verletzung von Sanktionen überprüft. Gegen mehrere Institute wurden bereits Strafen verhängt, darunter Standard Chartered aus Großbritannien.

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