Der Verbund ist bei der Flutkatastrophe 2013 in Oberösterreich laut einer vom Land in Auftrag gegebenen externen Analyse in zwei Fällen von der Wehrbetriebsordnung abgewichen. Zwar nur geringfügig, es werde aber nun noch untersucht, ob und wie stark dadurch das Hochwasser beeinflusst worden sei, so LH Josef Pühringer (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Freitag auf mögliche Klagen angesprochen.
Die von den Donau-Kraftwerken verursachten Abweichungen hätten zu geringen Auswirkungen geführt, erläuterte der Experte der Universität Kassel, Stephan Theobald, die Ergebnisse seiner Studie zu den entstandenen Überschwemmungen im Eferdinger Becken. Es seien aber weitere Untersuchungen notwendig, um ein besseres Bild des Ausmaßes zu erhalten, betonten er und Pühringer. Hätte es die beiden Fälle nicht gegeben, hätte man das Hochwasser aber auch nicht verhindern können, so der LH.
"Wir haben die Wehrbetriebsordnung so gut eingehalten, wie wir konnten", sagte Verbund-Sprecher Florian Seidl auf APA-Anfrage. Die Kollegen in den Kraftwerkwerken hätten "im Lichte dieser Jahrhundertkatastrophe sehr sauber gearbeitet", die Schwankungen seien minimal gewesen. Die aktuelle Ordnung bezeichnete Seidl als "nicht besonders klug, sondern zu absolut formuliert", andere Toleranzgrenzen wären begrüßenswert.