Verpflichtende Ausbildung für Türsteher gefordert

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2008 wurden österreichweit 946 Fälle bekannt, bei denen es zwischen Türstehern und den Gästen von Lokalen oder Veranstaltungen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Ein Jahr zuvor waren es noch 740 Fälle gewesen. Angesichts dieser Steigerung forderte der SP-Abgeordnete Johann Maier bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für die Ausübung des privaten Sicherheitsgewerbes.

"Viele, die als Türsteher arbeiten, arbeiten in einem Graubereich", sagte Maier. Es gebe Personen, die ohne jegliche Ausbildung als privater Sicherheitsdienst tätig seien. Das führe zu Problemen und gefährlichen Situationen, meinte der SP-Politiker. Es gebe Übergriffe von Türstehern auf Gäste aber auch von Besuchern auf die Sicherheitsdienste. Alkohol, Drogen und gegenseitige Provokationen führten immer öfter zur Eskalation von Gewalt, ist Maier überzeugt.

Er hatte an die Innenministerin eine parlamentarische Anfrage gestellt, um Zahlen über gewalttätige Auseinandersetzungen, Strafanzeigen, Polizeieinsätze und Körperverletzungen zwischen Türstehern und Lokalbesuchern zu erhalten. Mit Ausnahme von Wien waren für alle Bundesländer Zahlen verfügbar. So kam es 2008 zu 1.114 gerichtlichen Strafanzeigen nach Auseinandersetzungen zwischen Türstehern und Gästen - eine Zunahme von 45,4 Prozent gegenüber 2007. Die Zahl der Verwaltungsstrafanzeigen ist um 18,1 Prozent auf 535 Fälle gestiegen. (Die Strafanzeigen beziehen sich auf Personen. An einer Auseinandersetzung können mehrere Personen beteiligt gewesen sein, deshalb sind die Anzeigen höher als die bekanntgewordenen Fälle - Anm.)

Mehr Verletzte

Nach Auseinandersetzungen war bei 810 Fällen (plus 12,8 Prozent gegenüber 2007) ein Polizeieinsatz notwendig. Die Zahl der Verletzten bei solchen Konflikten stieg von 662 Personen (davon ein Toter) auf 921 Personen. Immer aggressiver werden die Besucher gegenüber dem Sicherheitspersonal: Gab es 2006 noch 312 Fälle, waren es 2007 schon 360 und 2008 620 Anzeigen gegen gewalttätige Besucher.

Für Maier sind diese Zahlen alarmierend. Er forderte deshalb klare gesetzliche Regelungen für die Ausbildung und die Haftung von Türstehern und privaten Sicherheitsdienstleistern. In Österreich sei völlig ungeregelt, wer überhaupt als Türsteher arbeiten darf. Und auch die Mitarbeiter wüssten oft nicht, was sie tun dürfen und was nicht. Sie glaubten oft, dass sie die gleichen Rechte wie Polizisten hätten, vermutet Maier. Dem sei aber nicht so: "Das Gewaltmonopol des Staates darf nicht durchbrochen werden", stellte Maier klar.

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