Die verspätete Einführung seines neuen Top-Smartphones kommt den Handybauer HTC teuer zu stehen. Der Gewinn brach im ersten Quartal auf umgerechnet gerade noch gut zwei Mio. Euro ein von rund 280 Mio. Euro vor einem Jahr, wie das taiwanische Unternehmen am Montag mitteilte.
Es ist der geringste Überschuss, seitdem das Unternehmen vor neun Jahren mit der vierteljährlichen Bilanzierung begonnen hatte. Der Konzern schaffte es wegen Komponentenmangels nicht wie geplant, sein Flagschiffmodell HTC One zum Jahresauftakt weltweit in die Läden zu bekommen. Das Gerät ist lediglich in drei Ländern verfügbar. HTC erklärte, es habe nicht ausreichend viele Kameras für das Smartphone bekommen können. Auch der Umsatz blieb mit knapp 1,1 Mrd. Euro deutlich hinter den Erwartungen zurück.
In umkämpften Smartphone-Markt gerät HTC gegen die Branchenriesen Apple und Samsung immer mehr ins Hintertreffen. Samsung kündigte an, die neueste Variante seines Topmodells Galaxy bis Ende April in 155 Ländern anzubieten.
Die Kooperation mit dem sozialen Netzwerk Facebook dürfte HTC nach Einschätzung von Analysten auch nicht weit voranbringen. "Das Facebook-Telefon reicht nicht aus, um die Trendwende für HTC herbeizuführen", urteilte Birdy Lu von Daiwa. "Das Gerät ist vor allem etwas für Facebook-Süchtige, die Vertriebswege sind sehr schmal. Das HTC-Ergebnis 2013 hängt nach wie vor stark vom One ab." HTC ist der zehntgrößte Handyhersteller der Welt und leidet seit Ende 2011 unter sinkenden Absatz- und Gewinnzahlen.