Die Vienna Insurance Group (VIG) setzt trotz erhöhtem Schadensaufkommen - insbesondere durch die Überschwemmungen im Zuge des Hochwassers Boris - ihren Erfolgskurs fort und steigert das Ergebnis um 14 Prozent.
Die Vienna Insurance Group (VIG) konnte im Geschäftsjahr 2024 ein deutliches Wachstum verzeichnen. Dank eines soliden Anstiegs in sämtlichen Geschäftsbereichen erhöhten sich die verrechneten Prämien um 10,5 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro. Wie der börsennotierte Versicherungskonzern bekannt gibt, verbesserte sich das Vorsteuerergebnis um 14,1 Prozent auf 881,8 Millionen Euro. Die Aktionäre dürfen sich auf eine Dividende von 1,55 Euro je Aktie freuen.
Durch das starke Wachstum bleibt die VIG, auch weiterhin die klare Nummer 1 in Central and Eastern Europe (CEE), die 30 Ländern mit rund 50 Gesellschaften vertreten ist. Sie verzeichnet laut Controlling Lokale Verbandsstatistiken einen Marktanteil von 19 Prozent und liegt klar vor der Generali und Uniqa mit einem Anteil von je 11 Prozent.

Hartwig Löger, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der VIG
Alle Versicherungssparten im Plus
"Starkes Wachstum und hohe Profitabilität prägen auch 2024 unsere Positionierung als klare Nummer 1 in CEE. Wir setzen damit unseren Erfolgskurs fort, der sich aus der Vielfalt unserer Gruppe ableitet, denn sowohl das Prämienwachstum als auch der Gewinn resultieren aus allen Segmenten und Sparten", erklärt Hartwig Löger, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der VIG. Bei den Prämien verzeichnete die VIG in allen Sparten ein Wachstum, das zu 40 bis 50 Prozent aus der Inflationsanpassung resultiert und innerhalb der einzelnen Bereiche durch die versicherten Werte. Nach Sparten gab es Zuwächse in der Kfz-Haftpflicht- (plus 11,6 Prozent), der Kfz-Kasko- (plus 12,2 Prozent) sowie der sonstigen Sachversicherung wie Eigenheim- oder Haushaltsversicherung (plus 10,3 Prozent). Die Prämien in der Krankenversicherung legten um 14,2 Prozent und jene in der Lebensversicherung um 6 Prozent zu. In Österreich wurden 26 Prozent der verrechneten Prämien erwirtschaftet.

Peter Höfinger, stellvertretender VIG Generaldirektor.
Schadernsereignisse wie "Hochwasser Boris" gut verkraftet
Die Überschwemmungen im Zuge des Hochwassers Boris haben für die VIG Schäden in der Höhe von 617 Millionen Euro brutto verursacht - insbesondere betroffen waren die Länder Österreich, Tschechien und Polen. "Aufgrund der regionalen Diversifikation unserer Gruppe und unserer konservativen Rückversicherungsstrategie ist es gelungen, die Auswirkungen dieses größten Schadenereignisses in unserer 200-jährigen Geschichte ergebnistechnisch gut zu verkraften", betont Peter Höfinger, stellvertretender Generaldirektor der VIG und u.a. verantwortlich für Rückversicherung, zum Extremwetterereignis. Bezüglich der Prämienentwicklung für Haushalte und Eigenheime in Gefahrenzonen, meint Höfinger, dass die Prämien entsprechend steigen werden, aber die VIG mit ihren Versicherungsgesellschaften, die Versicherungsnehmer darauf hinweist, in Präventionsmaßnahmen zu investieren, wie etwa wasserdichte Kellerfenster zum Schutz von Öltanks.
Strategische Partnerschaften
Die VIG verkankert den Versicherungsverkauf in den Banken und hat dafür in den letzten Jahren die strategische Partnerschaft mit der Erste Group weiter ausgebaut - sie integrieren die jeweiligen Produkt- und Service-Angebote. Über das digitale Element "George" wurden um 67 % mehr Verträge (Sach-, Lebens- und Kreditabsicherungsversicherungen) abgeschlossen als noch 2023. Die über die Erste Banken generierten Prämien betrugen 1,4 Mrd. Euro und steigerten sich im Vorjahresvergleich um 6 %. Das Wachstum resultiert aus allen Sparten - der Zuwachs aus den Sparten Haushalt-/Sachversicherungen beträgt 19 %.
Künstliche Intelligenz
Von 100 Innovationsprojekten fokussieren sich 50 Prozent auf KI-Lösungen für einen verbesserten und schnelleren Kundenservice. Durch die "losleben App" der Wiener Städtischen können bereits 75 % aller Einreichungen über die KI verarbeitet werden. In Rumänien erfolgt die Kfz-Schadensabwicklung über einen KI-gesteuerten Inspektionstunne, der bestehende und entstandene Schäden automatisiert erkennt und für eine automatisierte Schadensabwicklung sorgt.