Voest-Chef fürchtet durch Russlands WTO-Beitritt höhere Ost-Importe
02.07.2012In der ohnehin mit niedrigen Preisen kämpfenden europäischen Stahlindustrie wächst die Sorge vor Belastungen durch neue Konkurrenz aus dem Osten. Die Branche fürchtet zusätzlichen Druck, wenn sich im September mit dem Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO die Schranken für russischen Stahl öffnen.
"Insgesamt sind langfristig 60 bis 70% der europäischen Stahlkapazitäten bedroht", sagte der Chef des oberösterreichischen Stahlriesen voestalpine und Präsident des europäischen Stahlverbandes Eurofer, Wolfgang Eder, dem deutschen "Handelsblatt".
Die Europäer müssten ihre Kapazitäten von 210 Mio. Tonnen im Jahr um bis zu ein Viertel reduzieren, so Eder. "Soll der Abbau sozialverträglich gestaltet werden, dann muss er bald angepackt werden." Der Voest-Boss sieht vor allem die Unternehmen in der Pflicht, die auf Masse setzen. Damit meint der Manager Hersteller einfacher Stahlgüter, die etwa auf dem Bau eingesetzt werden.