Mit 71 Jobs
voestalpine schließt Werk in Traismauer
10.09.2012
Die Sägebandstahlproduktion wird auf Kematen an der Ybbs konzentriert.
Der börsenotierte Stahlerzeuger voestalpine schließt ein Werk in Traismauer (Bezirk St. Pölten) und konzentriert die Sägebandstahlproduktion im - rund 100 Kilometer entfernten - Kematen an der Ybbs (Bezirk Amstetten): Die Fertigung in Traismauer, die 1997 übernommen wurde, wird Mitte 2013 eingestellt. Die Produktion wird dann in Kematen gebündelt. Am bisherigen Standort sind 71 Mitarbeiter beschäftigt - im Werk in Kematen sollen mittelfristig 160 Arbeitnehmer einen Job finden. Das gesamte Investitionsvolumen belaufe sich auf 113 Mio. Euro, sagte voestalpine-Sprecher Peter Felsbach.
Angebote für alle Arbeiter
Allen Arbeitnehmern in Traismauer seien Arbeitsplätze im neuen Werk in Kematen und ein Kompensationspaket für den nun verlängerten Arbeitsweg angeboten worden. Die Fahrzeit mit dem Auto beträgt rund eine Stunde, mit der Bahn wären es knapp zwei Stunden. "Wir bieten kostenlose Shuttle-Busse an", so der Unternehmenssprecher. Derzeit werden intensive Gespräche mit der Belegschaft geführt. Bis Ende September können sich die Arbeitnehmer entscheiden, ob sie am neuen Standort arbeiten wollen.
"Wir haben großes Interesse, unsere bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Traismauer in Kematen zu beschäftigen und hoffen, dass sie uns in diesem wichtigen Expansionsschritt begleiten werden", betonte der Vorstandsvorsitzende der Konzerndivision Metal Forming (vormals Profilform und Automotive), Herbert Eibensteiner. Die genannten Standorte gehören zur Böhler Uddeholm Precision Strip GmbH.
"Mit der Umsetzung dieser Großinvestition wird die modernste Bandstahlfertigung Europas errichtet", so Eibensteiner weiter. Mittelfristig sollen die Kapazitäten für Bandstahl- und Sägebandstahlprodukte deutlich erweitert werden. Im Werk in Kematen wird die Sägebandfertigung der gesamten Gruppe konzentriert. Der Ausbau wurde 2008 gestartet, dann bremste die Finanzkrise das Vorhaben, nun wird es fertiggestellt.
Optimale Eckdaten
Der neue niederösterreichische Standort sei aufgrund seiner optimalen Eckdaten ausgewählt worden. Dabei hielt Kematen auch im internationalen Vergleich stand. Vor allem die gut ausgebildeten Fachkräfte, die angesichts des hohen Automatisierungsgrades und der modernen Technologien gebraucht würden, hätten den Ausschlag für die Entscheidung gegeben. Zudem steht in Kematen ein aufgeschlossenes Grundstück mit Bahnanschluss zur Verfügung, das in der Nähe zu Böhlerwerk liegt. Die Bandstähle aus dem Walzwerk in Kematen sollen künftig auch im rund 6 Kilometer entfernten Böhlerwerk weiter bearbeitet werden.
Die international aktive voestalpine-Sparte Metal Forming erzielte im Geschäftsjahr 2011/12 einen Umsatz von 2,5 Mrd. Euro. Der operative Gewinn (EBIT) belief sich auf 185 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag bei 7,5 Prozent. In der Division, die ihre Produkte an sämtliche europäische Premiumhersteller im Automotive-Bereich liefert, sind insgesamt 11.000 Mitarbeiter beschäftigt.