Feuerwehrausrüster

Volle Auftragsbücher bei Rosenbauer

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Aktionäre sollen nach Gewinnverdoppelung höhere Dividende bekommen.

Der heimische Feuerwehrausrüster  Rosenbauer  hat ein Jahr mit Superlativen hinter sich. Höchster Umsatz in der Unternehmensgeschichte, Rekord-Auftragseingang, stärkstes Einzelquartal. Den Aktionären winkt deshalb eine höhere Dividende, auch an der Wiener Börse kamen die Zahlen gut an. "Wir sehen einem erfreulichen Jahr 2019 entgegen", sagte Rosenberger-Chef Dieter Siegel (Bild) am Freitag.

Obwohl sich die Konjunktur aktuell in Europa und Nordamerika, den Hauptmärkten des oberösterreichischen Unternehmens, abschwächt, ist Rosenbauer optimistisch. "Wir spüren Konjunkturentwicklungen immer zeitversetzt", sagte Siegel bei der Bilanz-Pressekonferenz in Wien. Rosenbauer verkauft seine Fahrzeuge hauptsächlich an den öffentlichen Sektor, dieser reagiere auf Konjunkturschwankungen verzögert. 2018 setzte das Unternehmen mit Werken rund um den Globus weltweit 2.300 Stück ab.

Geschäftsbereiche neben Fahrzeugen sind Löschsysteme (Pumpen), Ausrüstungen, Service sowie stationärer Brandschutz - ein Bereich, der sich im Vorjahr besonders gut entwickelte.

Umsatz an Milliardengrenze

Beim Konzernumsatz näherte sich Rosenbauer 2018 der Milliardengrenze. Die Umsatzerlöse stiegen um 7 Prozent auf 909,4 Mio. Euro. Das stärkste Plus verzeichnete der Feuerwehrausrüster mit je 28 Prozent in den Regionen "NISA" (Nordeuropa, Iberien, Südamerika, Afrika) und "MENA" (Mittlerer Osten, Nordafrika). Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik sei wegen Unsicherheiten am chinesischen Markt unter dem Jahr 2017 gelegen.

Das Betriebsergebnis (EBIT) hat sich im Gesamtjahr 2018 auf 48,8 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Auch der Nettogewinn stieg kräftig von 18,5 auf 34,7 Mio. Euro. Die Aktionäre sollen deshalb eine von 1,0 Euro auf 1,25 Euro erhöhte Dividende bekommen.

Der Auftragseingang erreichte im abgelaufenen Jahr 1,11 Mrd. Euro, der Auftragsbestand per Jahresende 2018 betrug 1,05 Mrd. Euro. Mit diesem hohen Polster sieht sich das Unternehmen für 2019 gewappnet. Die globale Feuerwehrbranche zeige sich robust und trotze der schwächelnden Weltwirtschaft, so Siegel. Eine weiterhin starke Nachfrage erwartet Siegel insbesondere in Nordamerika, Österreich, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Im Nahen und Mittleren Osten rechnet der Firmenchef trotz geopolitischer Unsicherheiten und einem niedrigeren Ölpreis mit einer weiteren Erholung des Beschaffungsvolumens.

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Da der öffentliche Sektor seine Budgets am Ende des Jahres ausschöpfte und wegen Änderungen bei der Rechnungslegung sei das vierte Quartal 2018 das stärkste Einzelquartal in der Unternehmensgeschichte gewesen, sagte Finanzchef Sebastian Wolf. Allein in den letzten drei Monaten 2018 betrugen der Umsatz 357,4 Mio. Euro und das EBIT 31,8 Mio. Euro. Die drei Quartale davor entwickelten sich umsatzmäßig hingegen schwächer als im Vorjahr. Siegel bezeichnete es als "besorgniserregend", dass sich alles auf das vierte Quartal konzentrierte. "Deshalb sind wir auch so vorsichtig mit Jahresprognosen", räumte der CEO ein.

Weniger gut sehen die Finanzkennzahlen von Rosenbauer aus: Die Eigenmittelquote sank vor dem Hintergrund der gestiegenen Bilanzsumme auf 30,3 Prozent (2017: 38,2 Prozent) und lag damit unter der Orientierungsgröße von 40 Prozent. Die Nettoverschuldung stieg aufgrund des starken Kundengeschäfts und einem damit höheren Zwischenfinanzierungsbedarf von 184,1 auf 231,5 Mio. Euro. Der Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit war 2018 mit 13,6 Mio. Euro negativ. Ausschlaggebend dafür sei der signifikante Aufbau von Vorräten und Kundenforderungen gewesen, erläuterte Finanzvorstand Wolf.

3.621 Mitarbeiter

Rosenbauer beschäftigte per Ende 2018 weltweit 3.621 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, 1.442 davon in Österreich, 841 in den USA, 906 in Deutschland und 432 im Rest der Welt. In Summe hat sich der Mitarbeiterstand gegenüber 2017 um mehr als 200 Personen erhöht. Der Frauenanteil im gesamten Konzern liegt bei gerade einmal rund 12 Prozent, in Führungspositionen sind es rund 13 Prozent. Es sei eine sehr männerdominierte Branche, räumte Siegel ein.

Von einem Fachkräftemangel in Österreich sieht sich der Konzern nur teilweise betroffen. Er sei "positiv überrascht" gewesen, dass man die Anzahl der benötigten Beschäftigten gut abdecken konnte, sagte Siegel. In Österreich hat Rosenbauer den Personalstand im Vorjahr um fast 100 Personen erhöht. Der Großteil der Lehrlinge bleibe im Unternehmen, auch Leiharbeiter würden zum Teil fix übernommen werden. Aktuell beschäftigt der Konzern 355 Leiharbeiter.

Knapp werde es hingegen in der Elektrik und bei IT-Spezialisten. Hier tut sich das Unternehmen nicht so leicht, entsprechendes Personal zu finden.

Deutlich schwieriger sei es in den USA, wo die Loyalität der Beschäftigten aufgrund der niedrigen Arbeitslosenquote niedrig sei und Rosenbauer an einer hohen Fluktuation leide. Dass die Jahresergebnisziele in den USA nicht ganz erreicht worden seien, liege auch an der hohen Fluktuation, so Siegel.

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