Nach langem Hin und Her ist im Aufsichtsrat der Hypo Vorarlberg entschieden worden, die Tochterbank in Liechtenstein nicht an deren langjährigen Vorstand Andreas Insam zu verkaufen. Den Zuschlag erhielt die Schweizer Bankengruppe Valartis. Damit schließe die Hypobank den im Herbst 2008 eingeleiteten Verkaufsprozess ab. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart.
Die Liechtenstein-Bank betreute zur Jahresmitte 4.500 vermögende Privatkunden. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft Hypo Investment Bank (Liechtenstein) AG mit Sitz in Gamprin-Bendern wurde 1998 gegründet und hatte zur heurigen Jahresmitte 49 Mitarbeiter. Sie verwaltet rund 1,6 Mrd. Franken Kundengelder.
Die Schweizer Valartis steigert mit dem Zukauf ihr verwaltetes Vermögen auf rund 6 Mr. Franken (3,95 Mrd. Euro), die Kundenbasis wird auf 9.000 verdoppelt. Die Valartis Gruppe ist eine in Zürich, Genf und Wien ansässige Bankengruppe. Sie betreibt in Moskau, St. Petersburg und Luxemburg Niederlassungen. Muttergesellschaft ist die in der Schweiz börsenotierte Valartis Group AG.
Die Hypo Vorarlberg - die Miteigentümer aus dem Kreis der deutschen Landesbanken hat - ist nicht die erste Hypo in Österreich, die sich aus einer Liechtenstein-Bankbeteiligung zurückzieht. Zuvor hat schon die zur Bayerischen Landesbank (BayernLB) gehörende Kärntner Hypo Group Alpe Adria ihre Mehrheit an ihrer Tochterbank im Fürstentum abgeben müssen. Die Bayern machten Druck auf einen Totalausstieg, schon bevor der deutsch-liechtensteinische Steuerstreit voll entflammte.