Aschewolke

Vulkanausbruch: AUA befürchtet Millionenschaden

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Die Austrian Airlines erwarten durch die durch den Vulkanausbruch in Island erzwungene Betriebseinstellung negative "Auswirkungen in Millionenhöhe", sagte AUA-Sprecher Martin Hehemann. Die AUA sei - wie auch die anderen Fluglinien - nicht dagegen versichert, das Ereignis falle wohl unter "höhere Gewalt".

Die AUA muss Passagieren, deren Flüge ausgefallen sind, das Ticket refundieren, die betroffenen Fluggäste können sich aber bis zum 22. April dazu entscheiden, ihre Flüge zu einem späteren Zeitpunkt anzutreten. Die Rechte der Passagiere würden von EU-Bestimmungen genau geregelt, sagte Hehemann. Bisher sind am Freitag 28 AUA-Flüge ausgefallen. Täglich hat die AUA rund 400 Starts und Landungen.

Nach Schätzungen der AEA (Association of European Airlines) droht Europas Luftfahrtindustrie durch den Vulkanausbruch in Island wegen der umfassenden Flugverbote ein Schaden von mehr als 100 Mio. Euro. "An einem normalen Tag würden unsere Mitglieder mit Umsätzen von 200 Mio. Euro rechnen", sagte Sprecher David Henderson. "Den jüngsten Zahlen von Eurocontrol zufolge sollen heute 60 % der innereuropäischen Flüge gestrichen werden." Nach dieser Rechnung würden Europas Fluglinien einen Umsatzverlust von 120 Mio. Euro allein am Freitag hinnehmen müssen.

Auch die AUA-Mutter Lufthansa kann den Schaden laut Reuters noch nicht genauer abschätzen. Sie rechnet mit zahlreichen Flugausfällen und massiven Verspätungen. Bis 20 Uhr am Freitag hat die Fluggesellschaft alle Flüge von und nach Frankfurt abgesagt. Täglich hat Lufthansa weltweit 1.800 Flüge, die meisten davon werden über die Drehkreuze Frankfurt und München abgewickelt.

Heimischer Luftraum ab 20 Uhr gesperrt

Laut Austro Control steht der Zeitplan für die Sperre des heimischen Luftraums: Aus jetziger Sicht wird ab 19 Uhr im oberen nördlichen Luftraum nichts mehr gehen. Um 20 Uhr werden die Airports Wien, Linz und Salzburg geschlossen, die restlichen werden am späten Abend folgen, so Sprecher Peter Schmidt. Man werde sich aber bemühen, Graz und Klagenfurt möglichst lange offen zu halten.

Bereits am Vormittag war aufgrund der Prognosen absehbar gewesen, dass auch Österreichs Luftraum aufgrund der Aschewolke zum Erliegen kommen würde. Nicht klar war allerdings, wie lange die Maßnahme notwendig sein wird. "Sicherheit hat oberste Priorität", betonte Austro Control-Sprecher Markus Pohanka. Durch die stufenweise Schließung sollten Maschinen, die es nicht mehr nach Wien. Linz oder Salzburg schaffen, eventuell noch nach Graz, Klagenfurt oder Innsbruck ausweichen.

Wie weitreichend die Maßnahme ist, lässt sich daran erkennen, dass täglich etwa 4.000 Maschinen über Österreich unterwegs sind. Allein in Wien-Schwechat gibt es pro Tag an die 1.000 Starts.

Die AUA mussten am Freitag 56 Starts und Landungen canceln. Das entspricht laut einem Sprecher in etwa einem Achtel der täglich abgewickelten 400 Verbindungen. Schätzungsweise gab es für 2.000 bis 3.000 Passagiere der Fluglinie kein Weiterkommen.

Am Flughafen Wien-Schwechat versuchten die Passagiere am Nachmittag, auf andere Ziele auszuweichen und ihre Reise mit Hilfe von Umbuchungen fortzusetzen. Laut dem Sprecher des Airports bildeten sich vor den Schaltern der Fluglinien Warteschlangen. "Es sind schon sehr viele Flüge betroffen", meinte er. Über die Abwicklung des Flugverkehrs am Nachmittag werde noch beratschlagt: "Im Grunde ist es im Moment so, dass die Airlines im Gespräch sind, welche Flüge durchgeführt werden können."

Die ÖBB versuchten die Ausfälle so gut es geht abzufangen: "Bei uns fährt alles, was Räder hat", meinte Unternehmenssprecher Thomas Berger. Mit 3 Sonderzügen nach Frankfurt, Passau, München würden je 1.000 Passagiere zusätzlich befördert, verstärkt habe man vor allem die Verbindungen zwischen dem Flughafen Wien und dem Westbahnhof der Bundeshauptstadt. Dieser wurde am Freitag gleich von "ein paar 100 %" Fahrgästen mehr gestürmt, die vor allem nach Deutschland reisen wollten. "Wir stellen uns darauf ein, dass wir auch morgen und übermorgen mit zusätzlichen Garnituren im Einsatz sein werden", so Berger.

Die Sorge, dass durch die Sperre des heimischen Luftraums auch Rettungsflüge mit Hubschraubern nicht durchgeführt werden können, ist unbegründet. Diese dürften problemlos durchgeführt werden, so Pohanka. Ebenso ungefährlich wären für Privatleute Sichtflüge mit Propellermaschinen in niedriger Höhe. "Da spricht nichts dagegen."

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