Die Opel-Übernahme gefährdet einen Großauftrag: VW überlegt, den Porsche Boxster ab 2012 doch nicht im Magna-Werk in Graz bauen zu lassen.
Laut "manager magazin" könne der Boxster-Auftrag an den insolventen Osnabrücker Autobauer Karmann gehen. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte am Donnerstag (24.9.), Volkswagen habe schon vor einiger Zeit deutlich gemacht, die Geschäftsbeziehungen zu Magna zu überprüfen.
"Hier liegen noch keine Ergebnisse oder Entscheidungen vor." Im übrigen sei die Frage, wo der neue Porsche Boxster produziert wird, eine Angelegenheit der Porsche AG.
Ein Porsche-Sprecher sagte, es gebe bestehende Verträge mit Magna für die Boxster-Baureihe. Allerdings prüfe das Management diese Verträge seit der geplanten Opel-Übernahme durch Magna sehr genau. Eine Entscheidung, welche Konsequenzen das für die weitere Zusammenarbeit mit Magna hat, sei aber noch nicht gefällt worden.
Der Stuttgarter Sportwagenbauer hatte den langen Übernahme-Machtkampf mit VW verloren und soll als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden. Porsche soll zwar operativ weiter eigenständig agieren - wichtige strategische Entscheidungen dürften künftig aber in Wolfsburg fallen.
Für neue Karmann-Aufträge hat sich laut Bericht auch Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) stark gemacht. Das Land ist zweitgrößter VW-Aktionär. Ein Sprecher Wulffs wollte den Bericht nicht kommentieren. Volkswagen - einst ein großer Karmann-Kunde - hatte die Osnabrücker erst vor kurzem unterstützt und einen Entwicklungsauftrag an Karmann vergeben.
Ein Sprecher von Karmann-Insolvenzverwalter Ottmar Hermann bezeichnete den Magazinbericht als Spekulation. "Wir äußern uns nicht dazu", sagte er.