Volkswagen will aus seiner Lkw-Tochter Scania und MAN einen neuen Nutzfahrzeugriesen schmieden. Um die schon länger geplante Zusammenarbeit der Unternehmen ausbauen zu können, hat der Wolfsburger Konzern seinen Anteil an dem Münchner Lastwagenbauer MAN auf etwas über 30 Prozent der Stammaktien erhöht und macht den übrigen Aktionären nun ein Pflichtangebot. Wie VW am Montag in Wolfsburg mitteilte, sollen für den Dax-Konzern voraussichtlich 95 Euro je Aktie geboten werden.
Kooperation als Ziel
Ziel sei eine engere Kooperation aller beteiligten Unternehmen in Einkauf, Entwicklung und Produktion. Außerdem sei dies ein Schritt "auf dem Weg zum integrierten Nutzfahrzeugkonzern aus MAN, Scania und Volkswagen".
Ein fester Einbau von MAN in den drittgrößten Automobilkonzern der Welt gilt seit langem als Ziel von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech. "Allerdings stellen die bislang bestehenden kartellrechtlichen Beschränkungen hohe Hürden dar", teilte Volkswagen mit. Daher müsse zunächst der Anteil an MAN erhöht werden. Beim schwedischen Lastwagenbauer Scania halten die Wolfsburger bereits die Mehrheit.
30-Prozent-Schwelle
VW hielt an MAN bisher 29,9 Prozent der Anteile, inzwischen sind 30,47 Prozent der Stammaktien im Besitz der Wolfsburger. Das Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle erfordere es, den übrigen MAN-Aktionären ein Angebot zu unterbreiten, erklärte Europas größter Autobauer. Sofern die Aufsichtsbehörden zustimmen, soll die Offerte "voraussichtlich spätestens Ende Mai veröffentlicht werden". VW will 95 Euro pro Stammaktie bieten.
Die MAN-Aktien haben am Montag in den Mittagsstunden mit einem Kursplus von 2,7 Prozent aufn 99,11 Euro reagiert.