Volkswagen will für 6,7 Mrd. Euro die restlichen Anteile am schwedischen Lkw-Bauer Scania übernehmen. Je Scania-Aktie biete Volkswagen 200 schwedische Kronen (rund 22,26 Euro), teilte der Konzern am Freitag mit. Bisher halten VW und MAN zusammen 62,6 Prozent des Kapitals und 89,2 Prozent der Stimmrechte an Scania.
Mit der Anteilsaufstockung will Europas größter Autobauer die schleppende Zusammenarbeit der beiden Lkw-Töchter Scania und MAN forcieren. Bisher gleichen die Bemühungen eher der Zähmung von zwei Widerspenstigen, beide Lkw-Bauer beharren auf eigenem Entscheidungsspielraum.
Die Komplettübernahme von Scania lässt sich VW viel Geld kosten. Das Angebot entspreche einer Prämie von 57,0 Prozent bzw. 53,3 Prozent je Scania A- bzw. B-Aktie auf den 90-Tage-Durchschnittskurs, erklärten die Wolfsburger. Voraussetzung für den Erfolg des Angebots ist, dass VW mindestens 90 Prozent der Anteile einsammelt, um so die restlichen Aktionäre im Rahmen eines Squeeze-Outs aus dem Unternehmen drücken zu können.
Die vollständige Übernahme von Scania solle es dem VW-Konzern ermöglichen, schneller und umfassender die gemeinsame Strategie für das Nutzfahrzeuggeschäft umzusetzen, wichtige gemeinsame Projekte zügiger zu realisieren und auf diese Weise zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten und Synergien aus der Zusammenarbeit zwischen Volkswagen, Scania und MAN zu erzielen. Im Durchschnitt erwartet Volkswagen ein langfristiges zusätzliches Synergiepotenzial von mindestens 650 Millionen Euro operatives Ergebnis pro Jahr.