175.000 $ sind genug

Warren Buffett bekommt nur Minigehalt

12.03.2010

Der drittreichste Mann der Erde lebt bescheiden: Der legendäre US-Investor Warren Buffett hat sich auch 2009 ein Gehalt von lediglich 175.000 Dollar (128.139 Euro) gegönnt. 100.000 Dollar erhielt er als Chef seiner Investmentholding Berkshire Hathaway, weitere 75.000 Dollar bekam er als Verwaltungsrats-Mitglied der "Washington Post". Seit fast drei Jahrzehnten flattert dem 79-Jährigen damit der gleiche fixe Gehaltsscheck ins Haus.

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Boni lehnt Buffett ab. Er ist einer der schärfsten Kritiker einer ausgeuferten Managervergütung. Erst jüngst wetterte er gegen Bankchefs, die trotz Versagens üppige Bezüge kassieren zu Lasten der Aktionäre und der Steuerzahler. Buffett selbst ist das Streben nach Luxus fremd. Er lebt noch heute im selben Haus in Omaha (US-Bundesstaat Nebraska), dass er 1958 für 31.500 Dollar gekauft hatte. Auch bei öffentlichen Auftritten wirkt er zutiefst bescheiden.

Privates und Geschäftliches trennt Buffett strikt. Er legt Wert darauf, Firmenjets lediglich für geschäftliche Zwecke zu benutzen. Für persönliche Anrufe und Porto erstattete er Berkshire Hathaway im vergangenen Jahr 50.000 Dollar, wie er in einer Eingabe an die US-Börsenaufsicht SEC aufschlüsselte.

Einzig die Kosten für seine persönliche Sicherheit lässt er die Firma übernehmen, die dafür im vergangenen Jahr 344.490 Dollar aufwendete, um 9 % mehr als im Jahr davor. Auch dies teilte die Buffett-Holding Berkshire Hathaway der SEC mit.

Warren Buffett besitzt laut des US-Magazins Forbes ein Vermögen von 47 Mrd. Dollar und ist damit hinter dem mexikanischen Telekom-Tycoon Carlos Slim Helu und Microsoft-Gründer Bill Gates der drittreichste Mensch der Welt. Buffett machte mit klugen Investitionen aus der kleinen Textilfirma Berkshire Hathaway, die er in den 1960er Jahren übernahm, eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Aktuell liegt der Börsenwert bei rund 200 Mrd. Dollar. Noch heute gehört ein knappes Viertel der Firma ihm.

Viele DAX-Topmanager verdienen auch in der Krise gut

Die meisten Spitzenmanager deutscher DAX-Unternehmen haben auch in der Krise gut verdient. Topverdiener unter den 18-DAX-Unternehmen, die bisher ihre Bilanz veröffentlicht haben, ist nach einer Übersicht des "Handelsblatt" RWE-Chef Jürgen Großmann mit 7,16 Mio. Euro. Eingerechnet der Pensionsgelder für 2009 sind es sogar noch 2 Mio. Euro mehr. Großmann lässt sie sich sofort auszahlen.

Siemens-Lenker Peter Löscher auf Rang zwei hat mit 7,12 Mio. Euro kaum weniger eingenommen. Platz drei kommt VW-Chef Martin Winterkorn mit 6,6 Mio. Euro zu. Schlusslicht mit 810.000 Euro ist MAN-Mann Georg Pachta-Reyhofen.

Nach Einschätzung des Vergütungsberater Heinz Evers sind die Verdienste der Topmanager kaum gesunken. Ein Jahr zuvor seien die Einkünfte noch durchschnittlich um 1 Mio. Euro gesunken, so Evers.

Großmann hat sogar im Vergleich zum deutlich größeren E.ON-Konzern die Nase vor. Dessen scheidender Führungsmann Wulf Bernotat kommt auf 4,47 Mio. Euro und nur 570.000 Euro Pension für 2009. Damit bleibt er aber noch vor Daimler-Chef Dieter Zetsche, der 4,34 Mio. Euro bekam.

Während Großman 80.000 Euro mehr verdiente als 2008, hat es ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz erwischt. Seine Bezüge sanken von 3,64 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2007/2008 (30.9.) auf 1,29 Mio. Euro (2008/2009). Der Stahlriese hatte Milliardenverluste in der Krise erlitten.

Nach Angaben des "Handelsblatt" überarbeiten derzeit viele Konzerne ihre Vergütungssysteme. Das noch von der alten Berliner Regierung verabschiedete Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung zwinge zur nachhaltigen Unternehmensführung. Managergehälter sollen sich an langfristigen Erfolgen orientieren. Das sei bisher kaum der Fall.

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