Wirbel um Sendung

Wegen Corona-Leugner: Virologe sagt ORF-Auftritt ab

11.03.2025

Der ORF Niederösterreich lädt anlässlich des Ausbruchs der Coronapandemie vor fünf Jahren zu einer "Ein Ort am Wort"-Diskussion, bei der über "Fakten und Fehler" debattiert werden soll.

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Norbert Nowotny
© APA/ORF
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Jede und jeder ist eingeladen, an der Diskussion am 13. März in einem Gasthaus in Zwettl teilzunehmen und seine Meinung kundzutun. Zusätzlich werden unter der Moderation von Werner Fetz auch Intensivmediziner Christoph Hörmann, Rechtsanwalt Gottfried Forsthuber und Coronaleugner Martin Rutter zu Wort kommen. Letztgenannter rief Vereine für Impfopfer ins Leben und wurde bei Demonstrationen gegen Coronamaßnahmen wiederholt auffällig. 

Der Bundesrechnungshof (RH) übte erst vergangenen Freitag Kritik daran, dass Mittel aus dem Corona-Fonds in Niederösterreich auch an Rutters Vereine gingen und dadurch Veranstaltungen ermöglicht wurden, die in der Folge öffentlich kritisiert wurden, weil dort etwa faktenwidrige Inhalte verbreitet worden seien.

Virologe sagt Teilnahme an Sendung ab

Eigentlich war Virologe Norbert Nowotny auch für die Diskussions-Sendung geplant gewesen. Er hat aber inzwischen seinen Auftritt bei "Ein Ort am Wort" abgesagt. "Nach weiteren Recherchen über Herrn Rutter" habe er dem ORF mitgeteilt, dass er für die Veranstaltung nicht zur Verfügung stehen werde, die "vor allem Herrn Rutter und seinen Anhängern eine ihnen nicht zustehende Plattform bieten" würde, erklärt Nowotny laut "Standard" sein Fernbleiben.

"Alle Standpunkte" sollen angehört werden

Der ORF argumentiert die Einladung Rutters auf APA-Anfrage damit, dass "alle Standpunkte" angehört werden sollen. Denn Befürworter und Gegner von Impfung und damaliger Maßnahmen stünden sich weiterhin oft unversöhnlich gegenüber. Es soll nun darüber diskutiert werden, welche Fakten rückblickend für die damaligen Einschränkungen sprechen und inwieweit im Zuge der Pandemie auch Fehler passiert seien, um Lehren daraus zu ziehen. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann bezeichnete im Februar die vom ORF veranstaltete Corona-Impflotterie aus heutiger Sicht als "Fehler". 

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