Abschwung der Industrie in Euro-Zone lässt nach

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Die Rezession in der Industrie der Euro-Zone hat im Juni den vierten Monat in Folge an Schärfe verloren. Die Produktion sank zwar weiter, der Rückgang war aber so gering wie zuletzt im August 2008, wie aus einer Markit-Umfrage unter mehreren tausend Unternehmen hervorgeht, die am 1. Juli veröffentlicht wurde.

Auch der Auftragseingang schrumpfte so gering wie seit einem Jahr nicht. Dennoch signalisierte der Einkaufsmanagerindex bereits den 13. Monat in Folge ein Schrumpfen des Sektors - die Schwächephase dauert damit so lange wie noch nie in der Geschichte der Umfrage.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg auf 42,6 Punkte von 40,7 Zählern im Mai und erreichte damit den höchsten Stand seit neun Monaten. In einer ersten Schätzung hatten die Experten noch einen Anstieg auf lediglich 42,4 Punkte angenommen. Damit ist das Barometer immer noch weit von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten entfernt. "Der Einkaufsmanagerindex bleibt auf einem niedrigeren Niveau als nach den Anschlägen vom 11. September 2001", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Der Druck, weiter Stellen abzubauen, bleibe hoch, weil die Firmen weiter mit der rückläufigen Nachfrage zu kämpfen hätten.

Produktion wurde weiter eingeschränkt

Die Firmen schränkten ihre Produktion bereits den 13. Monat in Folge ein. Allerdings sind die Unterschiede in den einzelnen Ländern beträchtlich: So zeigte das Barometer in den Niederlanden lediglich ein geringes Minus an, auch in Frankreich fiel der Rückgang moderat aus. In Deutschland fuhren die Unternehmen hingegen ihren Ausstoß genauso stark zurück wie bereits im Vormonat.

Die Firmen hatten mit der weiterhin sinkenden Nachfrage zu kämpfen, auch wenn der Rückgang so niedrig war wie seit einem Jahr nicht mehr. Dabei entspannte sich die Lage in den meisten Ländern deutlich, lediglich in Deutschland schrumpfte der Auftragseingang fast so stark wie im Vormonat.

Damit blieb der Druck auf die Firmen hoch, die Zahl der Arbeitsplätze zu reduzieren. In der Euro-Zone wurden weiter Stellen abgebaut, wenn auch nicht ganz so viele wie in den Vormonaten. Allerdings wurde der Arbeitsplatzabbau vor allem in Deutschland spürbar gedrosselt. In Italien, Spanien, Frankreich und Österreich verloren dagegen noch mehr Menschen ihren Job als im Mai.

Die Wirtschaft der Euro-Zone steckt derzeit in der schwersten Rezession seit Gründung des Währungsraums. Zu Jahresbeginn war das Bruttoinlandsprodukt mit 2,5 Prozent so stark geschrumpft wie nie zuvor. Experten sehen damit aber die Talsohle erreicht. Zuletzt signalisierten mehrere Frühindikatoren eine Belebung.

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