Arbeitslosigkeit bleibt laut IWF auch 2011 hoch

14.04.2010

Trotz des einsetzenden Konjunkturaufschwungs rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) auch im kommenden Jahr mit einer trüben Lage auf dem Arbeitsmarkt der Industrieländer. Angesichts der trägen Erholung und der Nachwirkungen der Finanzkrise werde die durchschnittliche Arbeitslosenquote in reichen Staaten auch 2011 hoch bleiben, heißt es im jüngsten Weltwirtschaftsausblick des IWF.

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In den OECD-Ländern sei im Durchschnitt mit etwa neun Prozent Arbeitslosigkeit zu rechnen, sagte IWF-Ökonom Ravi Balakrishnan. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit sei entsprechend eine der wichtigsten politischen Herausforderungen in den Industrieländern. Unterstützende staatliche Maßnahmen seien nach wie vor nötig, sagte IWF-Experte Jörg Decressin.

Grund für die zähe Lage auf dem Stellenmarkt sei der ungewöhnliche Charakter der Krise, bei dem schwere Turbulenzen im Finanzsystem mit einem Crash der Immobilienpreise zusammenfielen, befindet der Fonds. Neben dem Einsatz gängiger Mittel wie niedriger Zinsen und Konjunkturprogrammen dürfe nicht vergessen werden, das angeschlagene Finanzsystem wieder voll funktionsfähig zu machen, mahnten die Experten.

Denn gerade arbeitsintensive Branchen seien besonders von Bankkrediten abhängig. Überdies müssten Länder mehr Lohnflexibilität zulassen und ihre Arbeitsmarkt-Institutionen schlagkräftiger machen, um der Jobmisere zu entkommen.

An anderer Stelle des Weltwirtschaftsausblicks kommt der IWF zu dem Schluss, dass Länder mit einem hohen Leistungsbilanzüberschuss wie etwa China sich nicht vor negativen Folgen für den Arbeitsmarkt oder das Wachstum fürchten müssen, wollen sie das Ungleichgewicht abbauen. Vielmehr verbessere sich die Qualität des Wachstums, da Außen- und Binnennachfrage in besserem Einklang stünden.

IWF und Weltbank treffen sich am 24. und 25. April in Washington zu ihrer traditionellen Frühjahrskonferenz. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen unter anderem die Analyse der schweren Finanz- und Wirtschaftsturbulenzen, der Stand von Reformbemühungen sowie Wege, eine Wiederholung der Krise zu vermeiden.

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