Bilfinger Berger übernimmt Linzer MCE

06.10.2009

Der deutsche Industriedienstleister übernimmt vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden die Linzer MCE.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Verkäufer ist die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) sowie ein von ihr verwalteter Parallelfonds, die in die MCE ab Anfang 2007 eingestiegen waren. Der Kaufpreis von 350 Mio. Euro soll überwiegend durch eine Kapitalerhöhung bei Bilfinger Berger finanziert werden.

MCE ist als ein herstellerunabhängiger Dienstleistungskonzern auf Planung, Errichtung und Wartung von Anlagen der Prozessindustrie und der Energiewirtschaft ausgerichtet. 2008 hat die MCE-Gruppe mit mehr als 6.500 Mitarbeitern - davon rund 3.900 in Österreich und 1.650 in Deutschland - 900 Mio. Euro umgesetzt und mit einer EBIT-Marge von 5 % ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von rund 45 Mio. Euro erzielt.

Bilfinger Berger setzte zuletzt mit weltweit 60.000 Mitarbeitern rund 10 Mrd. Euro um. Das Unternehmen zählt laut eigenen Angaben zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen für Industrieanlagen, Kraftwerke und Gebäude. Darüber hinaus plant und baut das Unternehmen große Infrastrukturprojekte und bietet seinen Kunden umfassende Leistungspakete über alle Phasen im Lebenszyklus von Immobilien.

Zudem entwickelt der Konzern als privater Partner der öffentlichen Hand Verkehrswege und Immobilien auf der Grundlage langfristiger Konzessionsverträge. Für den Vorstandsvorsitzenden Herbert Bodner passt die MCE "hervorragend zu den vorhandenen Serviceeinheiten. Wir erweitern unsere Leistungspalette und unseren Kundenkreis".

Finanzierung durch Kapitalerhöhung

Zur Finanzierung der Akquisition wurde eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre im Verhältnis 4:1 beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft soll durch die Ausgabe von rund 8,8 Mio. neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien erhöht werden. Das entspricht rund 25 % des bisherigen Grundkapitals.

Ein Bankenkonsortium aus Commerzbank, Deutscher Bank und PNB Paribas soll die Aktien zum Bezugspreis von 30,6 Euro pro Stück übernehmen und den Aktionären anbieten. Die Bezugsfrist soll voraussichtlich von 7. bis 20 Oktober laufen. Bilfinger Berger fließt ein Brutto-Emissionserlös von rund 270 Mio. Euro zu, der zur anteiligen Finanzierung des MCE-Erwerbes und dem Erhalt der finanziellen Flexibilität des Konzerns dienen soll.

Für die DBAG - sie hat rund 900 Mio. Euro unter Management - ist der MCE-Verkauf der zweite im bis Ende Oktober laufenden Geschäftsjahr nach der Veräußerung der Beteiligung an der Lewa GmbH im vergangene Juli. Der Kaufpreis übersteige die Bewertung der Beteiligung im jüngsten Zwischenabschluss. N

ach Berücksichtigung der üblichen Gewährleistungs- und Haftungsrisken führe die Veräußerung zu einem Beitrag für das Bewertungs- und Abgangsergebnis des laufenden 4. Quartals von rund 15 Mio. Euro. Der DBAG-Vorstand geht trotz noch möglicher ungünstiger Entwicklungen davon aus, dass das im S-Dax notierte Unternehmen für das Geschäftsjahr 2008/2009 einen Konzernüberschuss ausweist.

Zur Vollversion des Artikels