Neuer Skandal in Bulgarien: Großzügige Prämien bei der Behörde für EU-Agrarzahlungen haben das Geld für Gehälter aufgefressen. "Der Fonds steht auf Null", erklärte der neue Landwirtschaftsminister Miroslaw Najdenow.
Vor dem Regierungswechsel Ende Juli wurden 6 Mio. Euro als doppelte und sogar dreifache Monatsgehälter an die für bulgarische Verhältnisse ohnehin bestens bezahlten Mitarbeiter der Behörde verteilt, der immer wieder Korruption vorgeworfen wird.
Die Prämien wurden mit angeblichen Überstunden begründet. Trotzdem blieben 10.000 Projekte für EU-Finanzierung unbearbeitet. Von nun an sollen die Gehälter in der umstrittenen Behörde aus den EU-Hilfen gezahlt werden, die eigentlich zur Entwicklung der ländlichen Regionen in dem Land bestimmt waren.
Bulgarien ist seit 2007 EU-Mitglied und hat enorme Probleme bei der Nutzung der EU-Fonds. Wegen anhaltender Korruption in dem Land hatte Brüssel im vergangenen Jahr rund 500 Mio. Euro gestoppt.