China kann seinen Ausstoß an Treibhausgasen einer Studie zufolge nur mit Investitionen von Hunderten Milliarden Euro langfristig senken. Dazu sei das Land auf erhebliche Unterstützung der Industriestaaten angewiesen, so eine Untersuchung des Energieforschungsinstituts in Peking, das die chinesische Regierung in der Klimapolitik berät.
Mit genug Geld und den entsprechenden Strategien könnten Chinas Emissionen zwischen 2030 und 2035 ihren Höhepunkt erreichen und danach bis 2050 auf das Niveau von 2005 zurückgehen.
Ungeachtet der geringeren Energiekosten durch den Einsatz sparsamerer Technologien wären für dieses klimafreundlichste mehrerer Szenarien bis 2030 jährliche Zusatzinvestitionen von 171 Mrd. Euro (1,7 Billionen Yuan) für energiesparende Industrien, Transportwege und Gebäude nötig, errechnete das Beratungsinstitut. Hinzu kämen womöglich erhebliche Kosten für steuerliche Anreize zum Klimaschutz. China hat den weltweit höchsten Ausstoß des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid.
Eine Hauptautorin der Studie, Hu Xiulian, räumte ein, so weit in die Zukunft reichende Prognosen seien mit großen Unsicherheiten befrachtet. Die Schätzungen machten aber die Dimension der Aufgabe deutlich. In jedem Fall sei das angenommene Szenario ohne erhebliche internationale Hilfe nach dem Jahr 2020 völlig unerreichbar.
Chinas Präsident Hu Jintao will in Kürze die Strategie seines Landes zur Bekämpfung des Klimawandels auf dem internationalen Parkett präsentieren. Chinas oberster Klimapolitiker Xie Zhenhua kündigte dazu am Dienstag mit Blick auf Hus Reise in der kommenden Woche zur UN-Vollversammlung und dem G20-Gipfel in Pittsburgh eine wichtige Rede an.