China dämpft Wachstumserwartungen

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In China haben Notenbank und Regierung die Spekulationen über eine Überhitzung der Wirtschaft gedämpft. Das starke Wachstum der Industrieproduktion der vergangenen zwei Monate sei nicht zu halten, sagte Industrieminister Li Yizhong.

Die Wirkung der Ende 2008 eingeleiteten staatlichen Anreizmaßnahmen sei beinahe ausgereizt. Führende Notenbanker äußerten sich zudem zurückhaltend zum jüngsten Anstieg der Verbraucherpreise. Die wieder gestiegene Teuerung sei erwartet worden, sagte Vizegouverneur Su Ning.

Um saisonale Effekte bereinigt zeige die Teuerung keine Anzeichen, dass sie an Schärfe gewinne. Experten sehen das als Anzeichen dafür, dass das Land vorerst seine Geldpolitik nicht weiter straffen dürfte.

Die chinesische Notenbank hat im Kampf gegen mögliche Blasen an den Immobilienmärkten die Reserveanforderungen für Banken bereits zweimal verschärft. Analysten gehen davon aus, dass ein dritter Schritt unmittelbar bevorsteht. Vor drastischeren Maßnahmen schreckten die Verantwortlichen aus Sorge zurück, die Konjunktur könnte dann in Mitleidenschaft gezogen werden. Es sei schwierig, einerseits die ausufernde Kreditvergabe zu zügeln und andererseits das Wachstum stabil zu halten, sagte ein hochrangiger Notenbanker. Viele Volkswirte erwarten frühestens im zweiten Quartal eine Zinserhöhung.

Chinas Wirtschaft hatte zuletzt deutlich an Fahrt gewonnen. So stieg die Industrieproduktion in den ersten beiden Monaten um über ein Fünftel verglichen mit dem Vorjahr. Die Exporte schnellten unerwartet stark in die Höhe. Auch die Inflation nimmt zu: Die Lebenshaltungskosten kletterten in den 12 Monaten bis Februar um 2,7 % und damit so stark wie seit 16 Monaten nicht. Die Entwicklung weckte Ängste vor einer Überhitzung der Wirtschaft.

Angesichts des raschen Wachstums mehren sich zudem Forderungen nach einer Aufwertung des Yuan. Notenbanker Su hielt die USA zu Zurückhaltung an: "Wir weigern uns immer, aus dem Yuan ein politisches Thema zu machen, und wir glauben nicht, dass ein Land ein anderes fragen sollte, ihm bei seinen Problemen zu helfen", sagte Su.

Die USA werfen China vor, seine Landeswährung künstlich niedrig zu halten und sich damit Vorteile auf dem Weltmarkt zu verschaffen. Kommenden Monat entscheidet die Regierung von US-Präsident Barack Obama darüber, ob China offiziell als "Währungsmanipulator" bezeichnet werden soll, was Strafmaßnahmen nach sich ziehen könnte. China hatte die Landeswährung im Kampf gegen die Rezession Mitte 2008 an den Dollar gebunden.

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