Das kommunistische Land hat die USA schneller als erwartet überholt. Der Grund ist der stark steigende Konsum und die florierende Exportwirtschaft.
China hat die USA als größter Energieverbraucher der Welt überholt. Der Energieverbrauch der Volksrepublik hat 2009 vier Prozent über dem der USA gelegen, berichten die "Financial Times" und das "Wall Street Journal" unter Berufung auf den Chefvolkswirt der Internationalen Energieagentur, Fatih Birol. China weist die Angaben zurück und zweifelt die Verlässlichkeit der IEA-Zahlen an.
Schneller als erwartet USA überholt
Laut IEA-Chefvolkswirt Birol verbrauchte China im vergangenen Jahr eine Energiemenge, die rund 2,25 Mrd. Tonnen Öl entspricht. "Im Jahr 2000 haben die USA dreimal soviel Energie verbraucht wie China", sagte Birol. Jetzt habe China die Vereinigten Staaten schneller als erwartet überholt. Die Zahlen seien noch vorläufig, der Trend sei aber klar.
Energieeinsatz wenig effizient
Chinas Einfluss auf globale Energieverbrauchsmuster und die Nachfrage nach Brennstoffen sei damit gestiegen. Allerdings verbrauche das Land pro Einwohner noch klar weniger Energie als die Vereinigten Staaten. Gleichzeitig sei der Energieeinsatz in China deutlich weniger effizient. Hätten die USA zuletzt ihre Energieeffizienz seit 2000 jährlich um 2,5 % erhöht, seien es bei China nur 1,7 % gewesen.
Hintergrund ist der steigende Konsum
Chinas Energiehunger wächst stetig, weil die Exportwirtschaft des Landes boomt und die Menschen im Land selbst immer mehr konsumieren. China strebt an, künftig mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen, bis 2020 sollen es 15 % sein. Bisher gewinnt das Land aber immer noch 70 % seiner Energie aus Kohle. Die Volksrepublik löste Japan als drittgrößten Kohleimporteur der Welt ab.