China wirft Google Zusammenarbeit mit US-Geheimdienst vor

24.03.2010

China hat dem US-Suchmaschinenbetreiber Google Spionage im Interesse der USA vorgeworfen. "In der Tat, was Werte angeht, ist Google kein Unschuldslamm. Seine Zusammenarbeit und sowie das Zusammenspiel mit US-Geheim- und Sicherheitsdiensten ist weithin bekannt", hieß es in einem Kommentar des Zentralorgans der Kommunistischen Partei, Renmin Ribao ("People's Daily", Volkszeitung).

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Die Zeitung erklärte in ihrer Auslandsausgabe weiter, die USA versuchten seit Jahren einen Internet-Krieg zu führen. Der aktuelle Streit mit China könne daher eine Art "Probeschlacht vor Tagesanbruch" sein, hieß es. China solle das Verhalten von Google zum Anlass nehmen, sich mehr auf die eigene Entwicklung von Technologie zu konzentrieren.

Am Dienstag hat Google nach eigenen Angaben wegen eines seit zwei Monaten schwelenden Konflikts mit China über Zensur und Hacker-Angriffe die Selbstzensur seiner Suchmaschine in dem Land beendet. Das chinesische Außenministerium bezeichnete den Schritt als Einzelfall. China begrüße weiter ausländische Investoren. Die US-Regierung hat das Ende der Selbstzensur des Suchmaschinen-Giganten Google in China als "Geschäftsentscheidung" bezeichnet, mit der Washington nichts zu tun habe.

Besucher der chinesischen Internetseite google.cn werden nun auf die unzensierte Seite google.com.hk in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong umgeleitet. Zugriffe auf die Rechner dort vom Kernland aus werden jedoch von der chinesischen Regierung gefiltert. Benutzer in Peking berichteten auch am Mittwoch über einen nur eingeschränkten Suchdienst. Selbst einfache Suchanfragen wie "Hallo" würden nicht immer funktionieren.

Zur Vollversion des Artikels