Die chinesische Zentralbank will die Kreditvergabe der Banken stärker kontrollieren: "Wir werden die Finanzierung von Energieverschmutzern und stark energieabhängigen Branchen strikt regulieren, ebenso die Kreditvergabe an Sektoren mit hohen Überkapazitäten und an neue Projekte", erklärten die Währungshüter.
Zugleich kündigten sie an, an einer "angemessen lockeren" Geldpolitik festzuhalten. Experten sehen das als Anzeichen dafür, dass die Währungshüter die Zügel im Laufe des kommenden Jahres wieder etwas anziehen könnten. "Wir werden das Tempo beim Geldmengen- und Kreditwachstum kontrollieren und die Finanzinstitute anhalten, übermäßige Schwankungen zu vermeiden."
Die chinesische Regierung hat im Kampf gegen die Wirtschaftskrise die Banken aufgefordert, die Geldschleusen zu öffnen und Geld für die Erholung bereitzustellen - mit Erfolg: Chinas Kreditinstitute dürften in diesem Jahr Kredite im Volumen von 9,5 Billionen Yuan (knapp 1 Billion Euro) ausgeben, fast doppelt so viele wie 2008.
Die ausufernde Kreditvergabe schürte aber Sorgen vor Blasen an den Finanz- und Immobilienmärkten. Dem tritt die Notenbank nun offensichtlich entgegen. Neben umweltfreundlichen Firmen sollen auch Exporteure unterstützt werden, die China einen größeren Anteil bei hochwertigen Gütern am Weltmarkt sichern. Zudem will China der Zentralbank zufolge sich weiteren Zugang zu Energie- und Rohstoffquellen im Ausland sichern und entsprechend Kredite in diese Sektoren leiten.
Chinas Wirtschaft ist heuer kräftig gewachsen; das BIP dürfte um mehr als 8 % zugelegt und damit das Wachstumsziel der Regierung in Peking übertroffen haben. Auch für das kommende Jahr strebt die Regierung laut Industrieministerium einen Zuwachs in dieser Höhe an.