Die japanische Volkswirtschaft befindet sich in einer Deflation - das heißt, die Preise für Waren und Dienstleistungen sinken, weil die Nachfrage geringer ist als das Angebot.
Wie die Regierung mitteilte, sank der Preisindex im Februar binnen Jahresfrist um 1,2 %. Die bereits für den Großraum Tokio vorliegenden Daten im März mit einem Rückgang um 1,8 % zeigen, dass sich dieser Preistrend eher noch verstärkt.
Das war bereits der 12. Rückgang in Folge. In der Statistik werden die stark schwankenden Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt. Unter Druck stehen vor allem Einzelhändler, die mit Preisnachlässen auf sinkende Einkommen der Verbraucher reagieren.
Deflation ist eine massive Gefahr für jede Volkswirtschaft: Verbraucher halten sich in Erwartung immer weiter sinkender Preise mit Käufen zurück und zwingen so die Firmen zu weiteren Rabatten. Die Folge sind schrumpfende Gewinne, weniger Investitionen und Arbeitsplatzabbau. |
Die Regierung verlangt deshalb von der Notenbank, weiter massenhaft billiges Geld in den Kreislauf zu pumpen und damit die Nachfrage zu beleben. "Es sind noch mehr Anstrengungen nötig, um der Deflation zu entkommen", sagte Finanzminister Naoto Kan. Geschäftsbanken können sich bereits für einen Zinssatz von 0,1 % für 3 Monate Geld bei der Notenbank leihen.
Experten erwarten dennoch, dass die Preise auch in den kommenden Monaten auf breiter Front sinken werden. "Es ist noch immer ein weiter Weg, bevor Japan die Deflation verlässt", sagte der Chefvolkswirt des Norinchukin-Instituts, Takeshi Minami.