Deutsche Industrie setzt zum Höhenflug an

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Die deutsche Industrie erlebt derzeit den kräftigsten Frühjahrsaufschwung seit 14 Jahren. Dies belegt der am Montag vorgelegte endgültige Markit/BME Einkaufsmanager Index für April, der zum Vormonat um 1,3 auf 61,5 Zähler kletterte - ein neuer Rekord. In einer ersten Schätzung war nur ein Wert von 61,3 Punkten veranschlagt worden.

Die Industrie legte das höchste Wachstumstempo seit Beginn der monatlichen Umfrage unter rund 500 Einkaufsmanagern vor genau 14 Jahren vor. Insbesondere die weltweit anziehende Nachfrage nach Industriegütern "Made in Germany" treibt das Geschäft. Stark gefragt waren deutsche Waren nach wie vor auf den Exportmärkten - insbesondere in Asien. "Die deutsche Industrie befindet sich nach den Tiefs im vorigen Jahr jetzt wieder im Höhenflug", sagte Markit-Ökonom Tim Moore.

Auch in den USA und innerhalb Europas zog die Nachfrage nach den Erzeugnissen der deutschen Industrie an. Der Aufwärtstrend ist stabil: Die Produktion legte nunmehr bereits den zehnten Monat in Folge zu. Viele Kunden füllen derzeit ihre Lager wieder auf, die sie im Krisenjahr 2009 leergeräumt haben. Kräftigen Rückenwind spürt insbesondere der Investitionsgüterbereich: Er steigerte seine Produktion am stärksten.

Das Plus an Neu- und Folgeaufträgen in der Industrie war im April weiter außerordentlich hoch, der Rekordwert des Vormonats wurde jedoch nicht mehr erreicht. Wegen der höheren Produktionsanforderungen beendeten zahlreiche Firmen die Kurzarbeit. Erstmals seit September 2008 kam es sogar insgesamt wieder zu einem moderaten Beschäftigungsaufbau.

Die auf Hochtouren laufende Produktion und die niedrigen Bestände an Vormaterialien veranlassten die Unternehmen überdies, die Einkaufmenge im Rekordtempo auszuweiten. Wegen drastischer Kapazitäts- und Lagerengpässe bei den Lieferanten verlängerten sich die Lieferzeiten jedoch massiv.

Das vorübergehende Flugverbot über Europa wegen der Aschewolke aus Island hatte jedoch nur vereinzelt negative Auswirkungen. Die Lieferengpässe und die starke weltweite Nachfrage nach Rohstoffen trieben wiederum die Einkaufspreise in die Höhe. Unterm Strich kam es zum stärksten Kostenauftrieb seit Juli 2008. Teurer wurden vor allem Stahl und mineralölbasierte Produkte.

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