Einzelhandel erzielt Spitzenergebnis

Der Einzelhandel in Österreich hat sich 2009 überraschend stabil entwickelt. Trotz eines BIP-Rückgangs um 3,6 % wurde im Einzelhandel ein nominelles Umsatzplus von 1,3 % erreicht, eines der besten Ergebnisse in Europa. Das geht aus einer Analyse von RegioData Research hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Horrorzahlen über dramatische Umsatzrückgänge in einigen osteuropäischen Ländern - am stärksten mit -23 % in der Ukraine - sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Es handelt sich um Umsatzzahlen in Euro, wobei die Rückgänge zumindest zu einem sehr großen Teil auf massiven Abwertungen der Landeswährungen beruhen.

"Die Nachfrage der Österreicher blieb im vergangenen Jahr trotz Krise stabil. Mit ein Grund ist die steigende Kaufkraft, immerhin um ein Prozent im Krisenjahr 2009", erklärte der Marketingleiter bei RegioData Research, Mark Ruhsam. In Deutschland ging im Vergleichszeitraum der nominelle Einzelhandelsumsatz um 2,5 % zurück, in Spanien sogar um 3,5 %. Zweistellige Umsatzrückgänge - umgerechnet in Euro - gab es neben der Ukraine (-23 %) auch in Litauen (-14 %), Lettland und Kroatien (jeweils -13 %).

"Die Angst um den Arbeitsplatz, die erstmals seit langem sinkende Kaufkraft sowie der Wegfall von Konsumkrediten sind die Hauptfaktoren, die zu einem vorsichtigeren Konsumentenverhalten letztes Jahr geführt haben", kommentiert Ruhsam die Entwicklung. Tatsächlich spiegeln diese Zahlen aber auch den Wertverfall einiger Landeswährungen gegenüber dem Euro wieder, räumte Ruhsam ein. So war die ukrainische Hrywnja (Griwnja) Mitte 2009 um rund ein Drittel weniger Wert als ein Jahr davor. Mit rund 6.000 Euro ist der Quadratmeter-Umsatz im europäischen Einzelhandel in Norwegen am höchsten, in Österreich beträgt dieser Wert rund 3.900 Euro.