Erholung in Euro-Zone nicht nachhaltig
25.08.2009Die derzeitige wirtschaftliche Erholung in der Euro-Zone ist nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Yves Mersch nicht nachhaltig. Nur ein globaler Anstieg der Nachfrage könne den Trend nachhaltig machen, sagte der Chef der Luxemburger Notenbank laut Vorausbericht vom 24. August der Zeitung "Wort". Ohne eine derartige Entwicklung werde es keine neuen Investitionen geben.
"Nur dadurch werden aber neue Jobs geschaffen, und bisher haben wir davon noch nichts gesehen", betonte Mersch. Es gebe zwei Gründe, warum der derzeitige Aufschwung nicht nachhaltig sein könne, sagte Mersch der Zeitung weiter: Zum einen erfolge der Abbau der Lagerbestände wegen einer sehr niedrigen Kapazitätsauslastung. Zum andern seien weiterhin finanz- und geldpolitische Anreize nötig, um die Wirtschaft am Laufen zu halten.
Zwar zeigten mittlerweile nicht nur Umfragen sondern auch Zahlen, dass sich der freie Fall der Wirtschaft abgeschwächt habe, sagte Mersch. Die anschwellenden Haushaltsdefizite und die überschüssige Liquidität bei Banken gäben zwar Anlass zur Sorge. Dennoch warnte Mersch vor Steuererhöhungen. "Die Gefahr eines erneuten Abschwungs ist noch nicht gebannt", betonte er.