Die EU-Kommission wird die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Skopje empfehlen, berichtet der mazedonischen TV-Sender A-1.
Die Empfehlung ist nach Angaben des Senders im EU-Fortschrittsbericht für den Westbalkan und die Türkei enthalten, der am 14.10. in Brüssel präsentiert wird. Skopje hat seit fast vier Jahren den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Mazedonische Medien hatten vergangene Woche berichtet, dass die EU-Kommission in ihrem diesjährigen Bericht wesentliche Fortschritte Skopjes bei Reformprozessen und der Erfüllung von Bedingungen aus dem Assoziierungsabkommen mit der EU feststelle. Es hieß gleichzeitig, dass eine Empfehlung für die Aufnahme der Beitrittsgespräche noch ungewiss sei.
Die Empfehlung der EU-Kommission würde auch Druck auf die mazedonische Regierung bedeuten, möglichst schnell eine Kompromisslösung mit Griechenland zu finden, berichtete der Fernsehsender. Athen blockierte wegen des ungelösten Namensstreites mit Skopje im Vorjahr eine NATO-Aufnahme seines nördlichen Nachbarn. Unter Berufung auf griechische Diplomatenkreise berichtete A-1, dass auch eine Blockade der EU-Beitrittsgespräche seitens Athens sicher sei, solange der Namensstreit nicht gelöst werde.
Athen sieht im Namen "Republik Mazedonien" einen Gebietsanspruch auf seine gleichnamige Provinz. Der langjährige UNO-Vermittler Matthew Nimetz hatte zuletzt den Namen "Republik Nord-Mazedonien" zur Lösung des Streites vorgeschlagen. Während Griechenland darauf beharrt, dass eine vereinbarte Lösung in allen internationalen Kontakten Mazedoniens Anwendung finden soll, möchte sie Skopje nur in den Beziehungen mit Griechenland verwenden.
Mittlerweile haben nach Angaben Skopjes mehr als 120 UNO-Mitglieder die ex-jugoslawische Teilrepublik unter dem Namen "Republik Mazedonien" anerkannt. In der UNO firmiert das Land weiterhin unter dem vorläufigen Namen "FYROM" (Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien).