Die Dienstleister in der Euro-Zone haben im Februar spürbar an Schwung verloren. Das Wachstum war so gering wie seit September nicht mehr, wie die Markit-Forscher zu ihrer Umfrage unter etwa 3.000 Unternehmen mitteilten.
"Der Dienstleistungssektor ist zunehmend Grund zur Sorge bei der Erholung in der Euro-Zone, weil nur in Frankreich überhaupt nennenswerte Zuwächse gemessen wurden und sogar dort das Tempo nachließ", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die neuerliche Schwäche gefährde den Aufschwung.
Der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor sank auf 51,8 Punkte von 52,5 Zählern im Jänner und damit etwas stärker als in einer ersten Schätzung angenommen. Trotzdem hielt sich das Barometer den sechsten Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Nur noch in Frankreich, Deutschland und Italien konnten die Firmen ihre Geschäfte steigern. In Spanien verschärfte sich die Dienstleister-Rezession dagegen, in Irland ging es den 25. Monat in Folge bergab.
Zu schaffen machte den Firmen die Nachfrageschwäche: Zwar erhielten die Unternehmen mehr Aufträge als im Vormonat, der Zuwachs fiel aber äußerst gering aus. Am besten lief es noch in Frankreich, während sich der Auftragseingang in Spanien einer Stabilisierung näherte. In Irland gingen aber erneut spürbar weniger neue Bestellungen ein.
Starker Wettbewerb drückt die Preise
Den Unternehmen gelang es nicht, die höheren Kosten an ihre Kunden weiterzureichen. Bereits den 16. Monat in Folge reduzierten die Firmen ihre Preise. Allerdings fielen die Rabatte etwas geringer aus als zunächst angenommen. Als Reaktion auf das magere Wachstum und den Druck auf die Profitabilität bauten die Firmen den 20. Monat in Folge Stellen ab, allerdings fielen so wenige Arbeitsplätze weg wie seit Oktober 2008 nicht mehr. Einzig in Deutschland stellten die Dienstleister unter dem Strich Mitarbeiter ein.
Trotz der schwächeren Erholung blicken die Firmen optimistisch in die Zukunft. Der entsprechend Indikator notierte über seinem langjährigen Durchschnitt. Die Euro-Zone hat sich im Sommer aus der Rezession gelöst, das Wachstum hat aber bereits zum Jahresende an Schwung verloren. Die EU-Kommission sagt für das laufende Jahr nur einen mageren Zuwachs von 0,7 % voraus, nach einem Rekordeinbruch von vier Prozent 2009.