Europas Wohnungsbau fällt auf Niveau von 1995 zurück

11.02.2010

Der Wohnungsbau in Europa löst sich nur langsam aus der Krise. Für das laufende Jahr sei mit einem weiteren Rückgang des Bauvolumens um 2 % zu rechnen, nachdem es 2008 und 2009 um ein Fünftel nach unten ging, teilte das Münchner Ifo mit.

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Das gesamte Wohnungsbauvolumen wird mit ungefähr 580 Mrd. Euro auf dem Niveau des Jahres 1995 liegen. "Der weitaus größte Teil der Schrumpfkur erfolgte bereits 2008 und 2009, so dass der Abbau der enormen Überkapazitäten heute beinahe abgeschlossen ist", sagte Ifo-Experte Erich Gluch.

Allerdings sei nicht mit einer schnellen Erholung zu rechnen: Bis 2012 wird das Wohnungsbauvolumen in 19 europäischen Ländern lediglich auf 609 Mrd. Euro steigen, sagten die Experten voraus. Das wären nur 3 % mehr als 2009.

Grund für den scharfen Einbruch des Wohnungsbaus seien die geplatzten Immobilienblasen in einigen Ländern wie Irland oder Spanien. Die hohen Preissteigerungen der vergangenen Jahre hätten zunehmend Spekulanten angelockt, sagte Gluch. Zudem hätten sich auch viele Privatleute Immobilien gekauft, die eigentlich zu groß gewesen seien. Mit dem Ausbruch der Finanzkrise konnten sich das viele aber nicht mehr leisten, die Preise brachen ein, zahlreiche Bauarbeiter verloren ihren Job.

"Die Überproduktion der vergangenen Jahre wird den Neubau noch für einige Zeit belasten." Spanien gehört zu den wenigen Ländern der Euro-Zone, die sich auch zum Jahresende 2009 nicht aus der Rezession lösen konnten. Europaweit brach der Wohnungsneubau nach Ifo-Berechnungen von 2008 bis 2010 um mehr als ein Drittel ein.

Deutschlands Bauwirtschaft kommt dabei glimpflich durch die Krise: Weil hier die Preise für Wohnimmobilien seit vielen Jahren stagnieren, kam es zu keiner Blase - und nun auch nicht zu einem Absturz. Die Branche erwartet für das laufende Jahr eine Stabilisierung im Wohnungsbau.

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