Experten sehen polnische Wirtschaft optimistischer

20.10.2009

Die EU sieht laut "Rzeczpospolita" für 2010 ein Wachstum von 1,6 % voraus. Bisher gingen die Spezialisten in Brüssel von 0,8 % Plus aus.

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Anlass zum Optimismus gibt unter anderem die jüngste Entwicklung der Industrieproduktion. "Es wundert mich nicht, dass Brüssel seine Prognose nach oben korrigiert", kommentierte Radoslaw Bodys, Ökonom von Merrill Lynch in Polen, die Entscheidung der EU-Kommission gegenüber der "Rzeczpospolita".

Seine Bank sehe schon für heuer ein Wachstum von 1,5 % voraus, so Bodys, obwohl sie noch zu Jahresbeginn mit einem Rückgang des BIP gerechnet habe. Auch die Bank Goldman Sachs veröffentlichte kürzlich eine neue Prognose, wonach die polnische Wirtschaft heuer um 1,7 % wachse. Die EU-Kommission geht für 2009 im Moment von 1 % Wachstum aus.

Industrieproduktion besser als erwartet

Positiv stimmen die Experten unter anderem die jüngsten Daten des staatlichen Amts für Statistik GUS. Demnach lag die Industrieproduktion im September 2009 nur mehr 1,3 % unter dem Wert im gleichen Monat des Vorjahres. Sie fiel damit deutlich besser aus als von Experten erwartet.

Anfang des Jahres lag die Industrieproduktion noch über 10 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Und es werde noch besser kommen, meinen einige Fachleute: "Im November oder spätestens im Dezember sehen wir ein solides Wachstum der Industrieproduktion im Jahresvergleich", sagte Piotr Kalisz, Chef-Ökonom der Citi Bank Handlowy, gegenüber der Zeitung "Gazeta Wyborcza".

Auch in den Unternehmen herrscht wieder mehr Optimismus. Eine Umfrage der Nationalbank NBP ergab vor kurzem, dass 73 % der Firmen ihre Situation als gut oder sehr gut beurteilen. Im Juni lag der Vergleichswert bei 69 %. Die Firmen meldeten eine verbesserte Auftragslage und einen Abbau der Lagerbestände, heißt es in dem NBP-Bericht.

"Am erfreulichsten ist die Auslastung der Produktionskapazitäten, die wir beobachten", erklärte Marcin Mroz, Ökonom der Fortis Bank, der "Gazeta Wyborcza". Sie nähre die Hoffnung, dass die Unternehmen in absehbarer Zukunft wieder mehr investierten.

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