EZB rechnet mit niedriger Teuerung
09.07.2009Die EZB rechnet nach einem kurzen Abstecher der Teuerung in negatives Terrain in diesem Jahr auf mittlere Sicht nicht mit einer deutlichen Zunahme des Inflationsdrucks. "Der EZB-Rat geht davon aus, dass die Preisentwicklung - nach einer Rückkehr der Inflationsraten in den positiven Bereich - über die geldpolitisch relevante Frist gedämpft bleibt."
Dies schreibt die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem am 9. Juli in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone war zuletzt unter die Null-Linie gerutscht. Experten machen dafür in erster Linie statistische Effekte nach dem massiven Anstieg der Rohstoffpreise und damit auch der Inflation im vergangenen Sommer verantwortlich. Mittelfristig strebt die EZB eine Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent an.
Bezüglich des Wirtschaftsausblicks zeigt sich die EZB weiter verhalten optimistisch, dass die Talsohle des Abschwungs nicht mehr fern sein dürfte. "Die jüngsten Datenveröffentlichungen und Umfrageergebnisse liefern weitere Hinweise dafür, dass die Wirtschaftstätigkeit im weiteren Jahresverlauf schwach bleiben, aber weniger stark abnehmen dürfte als im ersten Quartal 2009."
Im kommenden Jahr werde es dann langsam wieder aufwärtsgehen: "Mit Blick auf das Jahr 2010 wird nach einer Stabilisierungsphase mit einer allmählichen Erholung mit positiven vierteljährlichen Zuwachsraten ab Mitte des Jahres gerechnet." Die Aussagen im Monatsbericht decken sich in aller Regel mit Äußerungen von Notenbankchef Jean-Claude Trichet im Anschluss an die Zinsentscheidung der EZB eine Woche zuvor.