Das Flugverbot über Europa hat nun in Österreich ein juristisches Nachspiel: Niki Lauda und die AUA prüfen Klage gegen Behörden.
Der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull in Island, der auch den österreichischen Luftverkehr lahmgelegt hatte, zieht jetzt in ganz Europa Millionenklagen gegen Behörden nach sich. Der Vorwurf der Airlines, die enorme Verluste einbüßen mussten: Das Flugverbot sei unnötig gewesen, die Behörden hätten vorschnell agiert.
Auch FlyNiki-Chef Niki Lauda und die Austrian Airlines (AUA) wollen klagen. Lauda, der die Sachlage derzeit prüfen lässt: „Durch die Flugverbote entstand mir ein Schaden von mindestens 12 Mio. Euro. Ob wir beispielsweise auch die VACC (Volcanic Ash Advisory Centre, Anm.) klagen, ist derzeit Gegenstand unserer Ermittlungen.“
Verhalten der Vulkan-Behörde wird nun geprüft
Laut Air Berlin-Chef Joachim Hunold sei die Schließung des Luftraums im April „ausschließlich aufgrund von Daten einer Computersimulation beim VAAC in England, ohne tatsächliche Messung des Aschegehalts der Luft“, erfolgt – dieselbe Behörde übrigens, der vorgeworfen wird, beim Global-Warming-Schwindel die Klimadaten frisiert zu haben.
AUA: Deal mit EU zu Emissionshandel denkbar
Bei der AUA ist man ebenfalls der Meinung, dass die europäischen Behörden „grobe Fehler“ gemacht haben. „Wir prüfen derzeit aufgrund vielfältiger juristischer Ansatzpunkte eine Klage“, so Sprecher Martin Hehemann gegenüber ÖSTERREICH. Angaben über die Schadenshöhe will die Airline keine machen.
Die AUA prüfe aber den Plan der deutschen Lufthansa, die der EU-Kommission vorschlägt, das Referenzjahr für eine Einbeziehung der Airlines in den Emissionshandel zu verschieben. Für jeden Flug, der über die Anzahl der Flüge im Referenzjahr hinausgeht, müssen die Airlines ab 2012 nämlich Pönalen zahlen.
Heuer blieben wegen des strengen Winters und aufgrund der Flugverbote ungewöhnlich viele Flieger am Boden. Geht der Vorschlag eines Kompensationsgeschäfts durch, würde sich die Lufthansa in den nächsten zehn Jahren bis zu 40 Mio. Euro sparen.