Größte Textilfabrik Tschechiens ist pleite
26.01.2010
OP im mittelmährischen Prostejov (bei Olmütz) - das Unternehmen hat rund 1.500 Mitarbeiter - ist zahlungsunfähig. Das Kreisgericht in Brünn hat auf Antrag des Unternehmens ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Die Schulden belaufen sich auf insgesamt über 1,6 Mrd. Kronen (61,5 Mio. Euro).
Unter den Gläubigern sind laut tschechischen Medienberichten auch die Erste-Bank-Tochter Ceska sporitelna und die Raiffeisenbank in Tschechien. Das Unternehmen hatte zuvor Gläubigerschutz beantragt, allerdings hätten dem zumindest zwei der drei Gläubigerbanken zustimmen müssen. Raiffeisenbank und Citibank lehnten dies jedoch ab.
Produktion wird eingeschränkt
Der tschechische Textilproduzent, der seine Erzeugnisse im eigenen Handelsnetz verkauft, will trotz des Insolvenzverfahrens zunächst weiter produzieren - allerdings nur an vier Tagen pro Woche. OP-Generaldirektor Jiri Tuvora gab sich zuversichtlich, die Produktion und Beschäftigung erhalten zu können. Über die Zukunft des Unternehmens werden aber die Gläubiger entscheiden, die ihre erste Versammlung am 2. März abhalten werden.
Noch vor zwei Jahren waren bei OP 3.000 Leute beschäftigt. Seit 2008 wurden aber immer höhere Verluste geschrieben, die 2009 rund 400 Mio. Kronen betrugen. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 1,3 Mrd. Kronen.
Als Gründe für die Probleme von OP wurden der wegen der Wirtschaftskrise rückläufige Absatz sowie die Konkurrenz asiatischer Textilproduzenten genannt. Der einstige Staatsbetrieb OP war 1992 privatisiert worden. Die wichtigsten Eigentümer sind der frühere OP-Chef Frantisek Tuhy (46 %) und der Prager Jurist Roman Hanus (27 %).