Großbritanniens Wirtschaft ist zum Jahresende stärker gewachsen als erwartet und hat den Sprung aus der Rezession geschafft. Im letzten Quartal 2009 sei das BIP im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 % gestiegen, teilte das Nationale Statistikbüro am Freitag in einer zweiten Schätzung in London mit.
Eine erste Schätzung im Jänner war von 0,1 % ausgegangen. Vor allem der Dienstleistungs- und der Produktionssektor haben den Zahlen zufolge zum Wachstum beigetragen. Außerdem hätten die Menschen wieder mehr Geld ausgegeben.
Vorher war die Wirtschaft sechs Quartale in Folge geschrumpft - laut BBC der längste Zeitraum, seit 1955 erstmals Quartalszahlen veröffentlicht wurden. Großbritannien sei damit nach Deutschland, Frankreich, den USA und Japan das letzte der großen Industrieländer, die wieder begonnen hätten zu wachsen.
Im Jahresvergleich allerdings sieht es düsterer aus - der Wachstumseinbruch war stärker als erwartet. So schrumpfte die Wirtschaft den Schätzungen zufolge im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 %. Bisher war ein Minus von 3,2 % ermittelt worden.
Experten gehen aber davon aus, dass der Schritt aus der Rezession nicht unbedingt bedeutet, dass Großbritannien das Schlimmste überstanden hat. "Auch diese zweite Schätzung trägt nicht viel dazu bei, die Sorge um die Erholung der britischen Wirtschaft zu beruhigen", sagte ein Analyst. Das neue Quartal habe nicht sehr vielversprechend begonnen.