Der südkoreanische Autohersteller hat in Nosovice - an der Grenze zu Polen - sein erstes europäisches Werk offiziell eröffnet.
1,1 Mrd. Euro wurden in das Werk investiert, das 1.850 Personen einen Job gibt. Dazu kommen laut Hyundai noch bis zu 7.000 Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie. Eine heiß begehrte Investition in einer Region, deren wirtschaftliches Rückgrat, die Stahlindustrie, in den vergangenen Jahren stark geschrumpft ist.
Allerdings hatte die Krise auch in Tschechiens Autoindustrie tiefe Spuren hinterlassen. Die Pkw-Produktion ging im 1. Halbjahr im Jahresvergleich um 11 % zurück. Bei Lkw betrug der Rückgang 54 Prozent und bei Motorrädern 61 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Produktionsrückgang wurde zum Teil von Verschrottungsprämien in mehreren europäischen Ländern gebremst worden.
Gute Verkäufe in Österreich
In Nosovice werden drei Modelle der Kleinwagenserie i30 produziert, die sich auch in Österreich sehr gut verkauft haben - nicht zuletzt wegen der Verschrottungsprämie, die insbesondere für günstige Kleinfahrzeuge attraktiv war. In der Endausbaustufe 2011 werden jährlich 300.00 Autos produziert, darunter soll auch ein neues, noch geheim gehaltenes Modell, sein.
Für Österreich erwartet sich Hyundai durch kürzere Lieferwege mehr Effizienz und somit höhere Absatzzahlen, so Österreich-Chef Hansjörg Mayr. Bisher waren die Autos bis zu vier Wochen auf hoher See unterwegs.
Hyundai Österreich blickt auf ein erfolgreiches 1. Halbjahr 2009 zurück. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum gab es ein Verkaufsplus von 68 %. Mittlerweile hat das Unternehmen einen kumulierten Marktanteil von 3,7 %. Insgesamt wurden von Jänner bis August 8.234 Autos verkauft.
Mayr begründet den Verkaufserfolg mit "dem hervorragenden Qualitätsruf der Marke, der auf den bekannten Garantieleistungen mit bis zu fünf Jahre Garantie und zehn Jahre Rostgarantie" beruhe. Hyundai sei noch ein sehr junger Autoproduzent, der aber ein sehr rasantes Wachstum hingelegt habe. Knapp 4 Mio. weltweit verkaufte Fahrzeuge im Vorjahr haben Hyundai zur Nummer 5 der globalen Autoproduzenten gemacht. Im 1. Halbjahr wurde sogar der US-Gigant Ford überholt, womit die Südkoreaner aktuell auf Platz vier rangieren.
Das Unternehmen gehört auch noch zu den weltweit größten Reedereien und ist auch im Mobilfunk mit eigenen Handys aktiv, die seit einigen Monaten auch in Österreich angeboten werden. Hierzulande werden die Hyundai-Fahrzeuge über Denzel vertrieben. Österreichs größter Autoimporteur konnte im ersten Halbjahr den Gewinn von 0,7 auf 3,4 Mio. Euro steigern, wozu Hyundai einen großen Beitrag geleistet hatte, so Denzel zuletzt. Inzwischen sind die Südkoreaner die erfolgreichste Division innerhalb der Denzel-Gruppe.