ifo-Index legte im Jänner weiter zu

26.01.2010

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Jänner weiter aufgehellt. Der ifo-Index stieg von 94,7 Punkten im Vormonat auf 95,8 Punkte an. Damit legte der Index, der als wichtiger Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft gilt, bereits zum 10. Mal in Folge zu.

Zur Vollversion des Artikels
© Wikipedia
Zur Vollversion des Artikels

"Die wirtschaftliche Erholung setzt sich zu Beginn des neuen Jahres fort", sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Der im März 2009 begonnene Aufwärtstrend des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers ist damit ungebrochen: Es erreichte den höchsten Stand seit Juli 2008. Die von Reuters befragten Volkswirte hatten im Schnitt nur einen Anstieg auf 95,1 Zähler erwartet.

Die Firmen schätzten sowohl ihre Geschäftslage als auch ihre Perspektiven für die nächsten sechs Monate besser ein als zuletzt. "Es ist eine Idealkonstellation, dass beide Komponenten weiter steigen und dass die Erwartungen deutlich über der Lage liegen. Das signalisiert deutliches Wachstumspotenzial für die Wirtschaft", sagte Ökonom Heinrich Bayer von der Postbank.

Die Stimmung verbesserte sich vor allem bei den Industriefirmen merklich. "Im Auslandsgeschäft rechnen sie mit einer deutlichen Belebung", sagte Sinn. Dennoch wollen sie weiter Personal abbauen, da die Maschinen und Anlagen unterdurchschnittlich ausgelastet sind.

Auch die Stimmung im Bauhauptgewerbe stieg deutlich. "Aktuell klagt jedoch ein großer Teil der Unternehmen über witterungsbedingte Behinderungen der Bautätigkeit", sagte Sinn. Wegen des ungewöhnlich kalten Winters kann derzeit auf den meisten Baustellen nicht gearbeitet werden. In der Regel habe das kalte Wetter aber nur einen aufschiebenden Effekt, meinte ifo-Experte Klaus Abberger. Aufträge würden dann zu einem späteren Zeitpunkt abgearbeitet: "Die Erwartungen der Baubranche sind sogar deutlich gestiegen." Die Firmen erhofften sich aus den Konjunkturprogrammen der Bundesregierung noch einige Impulse.

Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima ebenfalls weiter aufgehellt, während es sich im Einzelhandel kaum veränderte. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Indikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Nahezu unbeeindruckt haben jedoch Anleger an den Finanzmärkten auf den besser als erwartet ausgefallenen Ifo-Index reagiert. Der Euro hielt sich weiter über 1,41 Dollar (29,0 Euro), der Dax lag 0,6 % im Minus, vor dem ifo-Index waren es 0,7 %.

Zur Vollversion des Artikels