Das Weltwirtschaftsklima ist so gut wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Das Barometer kletterte im 4. Quartal von 78,7 auf 90,4 Punkte. Nach dem 3. Anstieg in Folge erreichte der Indikator exakt das Niveau von Anfang 2008, berichtet das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo).
Die 1.026 befragten Experten aus 88 Ländern schätzten die Aussichten für die kommenden 6 Monate so optimistisch ein wie seit dem Jahresbeginn 2003 nicht mehr. Die Wirtschaftslage wurde nicht mehr so negativ eingeschätzt wie in den 3 Vorquartalen.
"Das Wirtschaftsklima verbesserte sich in allen großen Regionen", sagt Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn zu der vierteljährlichen Umfrage. Besonders in Asien sei der Konjunkturoptimismus groß. Auch in Westeuropa und Nordamerika verbesserte sich das Klima merklich. "Die Wirtschaftserwartungen fallen nun nahezu überall sehr optimistisch aus, mit Ausnahme einiger Länder Mittel- und Osteuropas", sagte Sinn.
Die Lage werde dagegen in allen großen Regionen noch als ausgesprochen ungünstig bewertet. "Besonders negativ sind die Urteile im Euroraum, Nordamerika, Mittel- und Osteuropa und Russland", sagte Sinn.
Die Experten sehen derzeit keine größeren Inflationsgefahren. Die Teuerung werde in den nächsten 6 Monaten nur leicht zunehmen. Der Euro wird von den Umfrageteilnehmern als zunehmend überbewertet gesehen. Die anderen großen Weltwährungen - der US-Dollar, der japanische Yen und das britische Pfund - gelten dagegen als angemessen bewertet.