Indien bremst bei Klimaverhandlungen
12.10.2009
Indien hat sich vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen gegen weitreichende Vereinbarungen ausgesprochen.
Insbesondere müsse auf verbindliche Werte für eine Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes verzichtet werden, sagte Umweltminister Jairam Ramesh in der dänischen Hauptstadt.
Stattdessen sollten sich die Staaten im Dezember auf eine Einigung in drei Punkten konzentrieren: Die Finanzierung von Umbaumaßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, den Kampf gegen die Abholzung und für Aufforstung sowie den Technologie-Transfer. "Selbst die USA befürworten diese drei Punkte", sagte Ramesh.
Vom 7. bis zum 18. Dezember treffen sich die Vertreter von 190 Staaten in Kopenhagen, um eine Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Klimaprotokoll zu erarbeiten. Indien hat wiederholt erklärt, dass es keine verbindlichen Klimaziele akzeptieren wird.
Greenpeace-Protest
Mindestens 40 Umweltaktivisten haben am Sonntag (11.10.) das Dach des britischen Parlaments besetzt. Die Greenpeace-Anhänger wollten damit gegen die schleppenden Klimaverhandlungen protestieren. Sie zeigten Plakate mit der Aufschrift "Ändert die Politik, rettet das Klima". Die Aktivisten wollen auf dem Dach übernachten, sollte sie die Polizei nicht herunterholen. "Wir müssen mehr Hitze in die Debatte bekommen, weil wir wirklich Zeit verlieren", sagte Greenpeace-Chef John Sauven.
Am Montag kehren die Abgeordneten von der parlamentarischen Sommerpause zurück. Auf der Tagesordnung steht auch die Abstimmung eines Klimaprogramms. Bereits im vergangenen Jahr besetzten Gegner des Flughafenausbaus von Heathrow das Parlamentsdach. Danach wurden die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft.