In Italien bereitet das steigende Defizit zunehmend größere Sorgen. 2009 ist das Staatsdefizit auf 5,2 % des BIP gestiegen. Das ist das höchste Defizitwachstum seit 1996. Der EU-Stabilitätspakt sieht eine Obergrenze von 3 % vor. 2008 lag das Defizit noch bei 2,7 %.
Ein Grund für das hohe Defizit waren Einbrüche bei den Steuereinnahmen in Folge der schweren Rezession. Die Einnahmen des italienischen Staates sanken 2009 um 2 %, während die Ausgaben um 3 % gewachsen sind. 2008 hatte das Ausgabenwachstum 3,5 % betragen. Italiens Wirtschaft war 2009 mit rund 5 % so stark geschrumpft wie noch nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
2010 erwartet die Regierung wieder ein Wachstum von 1,1 %, das sich 2011 und 2012 auf rund 2 % erhöhen soll. Sie geht davon aus, dass dadurch die Gesamtverschuldung wieder sinkt. Die Schulden der öffentlichen Hand werden in diesem Jahr voraussichtlich 116,9 % des BIP ausmachen. Die EU erlaubt maximal 60 %. Italien gehört neben Portugal, Irland, Griechenland und Spanien zu den am stärksten verschuldeten Euro-Ländern.