Japans Maschinenbauer erhalten weniger Aufträge

10.09.2009

Japans Maschinenbauer haben im Juli den stärksten Auftragseinbruch seit Beginn entsprechender Statistiken erlitten. Die Bestellungen in der Kernrate sanken um 9,3 Prozent. Das signalisiert, dass die Investitionen im rezessionsgebeutelten Japan zunächst schwach bleiben dürften. Zudem hielt im August der Verfall der Großhandelspreise an und schürte damit weitere Sorgen vor einem Abrutschen in eine Deflation.

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Analysten sahen im Rückgang der Maschinenbauaufträge auch eine Reaktion auf den kräftigen Anstieg im Vormonat. Der Trend sei aber schwach, sagte Takeshi Minami vom Forschungsinstitut Norinchukin. "Die Investitionen werden sich vermutlich im Rest des Geschäftsjahres bis März 2010 nicht erholen." Der scharfe Einbruch der Wirtschaftsleistung im Winter 2008/2009 steckt den Firmen immer noch in den Knochen.

Massive Überkapazitäten bedeuten, dass vorerst kaum neue Maschinen nötig sein dürften. Viele Unternehmen beurteilen zudem ihre Geschäftsaussichten zurückhaltend, weil der Nachfrageschub im kommenden Jahr auslaufen dürfte, der durch die milliardenschweren Konjunkturpakete ausgelöst wurde.

Die schwache Nachfrage auf dem Heimatmarkt dürfte zudem die Preise weiter unter Druck setzen. Bereits im August sanken die Großhandelspreise verglichen mit dem Vorjahr um 8,5 Prozent und damit so stark wie im Juli, als ein Rekordrückgang verzeichnet wurde. Die Bank von Japan erwartet schon jetzt zwei Jahre lang sinkende Preise; bei ihrer halbjährlichen Prognose dürfte sie diesen Zeitraum auf drei Jahre verlängern. Experten gehen daher nicht davon aus, dass die massiven Geldspritzen bald zurückgeführt werden. Sie erwarten, dass die Leitzinsen bis mindestens März 2011 auf dem Rekordtief nahe Null bleiben.

Japan steckte zuletzt in den 90er Jahren in einer Deflation. Dabei halten sich die Verbraucher in der Hoffnung auf weiter fallende Preise mit ihren Käufen zurück, was eine gefährliche Abwärtsspirale auslöst. Es dauerte ein Jahrzehnt, bis sich die japanische Wirtschaft aus dieser Lage befreit hatte.

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