Der kriselnde deutsche Motorenbauer Deutz baut in Deutschland 650 Stellen ab. 620 Arbeitsplätze davon sollen am Hauptsitz in Köln, 30 im Komponentenwerk Herschbach im Westerwald wegfallen. Mit dem Betriebsrat sei ein Interessenausgleich vereinbart worden. Betroffene Mitarbeiter könnten in eine Transfergesellschaft eintreten.
Betriebsbedingte Kündigungen seien jedoch nicht auszuschließen. Deutz hatte Anfang Juli angekündigt, in den kommenden Monaten weltweit 800 Stellen zu streichen. Standorte waren damals aber nicht genannt worden.
Der Stellenabbau soll in zwei Stufen bis Mitte 2010 erfolgen. Für weitere Standorte im In- und Ausland seien Streichungen in Planung. Deutz hat nach eigenen Angaben seit Mitte vergangenen Jahres bereits 1.000 Arbeitsplätze abgebaut. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen noch rund 4.300 Mitarbeiter, davon 3500 in Deutschland. In weiten Teilen des Unternehmens herrscht Kurzarbeit.
Deutz schreibt wegen eines starken Absatzeinbruchs - vor allem bei Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge - rote Zahlen. Das Jahr 2008 schloss der Motorenhersteller mit einem Verlust von 4,2 Mio. Euro ab. Im ersten Halbjahr 2009 stand unter dem Strich sogar ein Minus von 62,4 Mio. Euro, Umsatz und Absatz halbierten sich. Das Unternehmen will in diesem Jahr 100 Mio. Euro einsparen.