Der Industriegase-Spezialist Linde will im Zuge seines Sparprogramms bis zu 600 Stellen in Deutschland streichen. Dies wären 7 bis 8 Prozent aller Stellen in Deutschland, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf interne Dokumente. Ein Unternehmenssprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern, erklärte aber: "Natürlich gibt es auch in Deutschland Anpassungen."
In konstruktiven Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern seien Lösungen gefunden worden. "Damit sind sehr gute Voraussetzungen geschaffen worden, um auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten zu können."
Linde beschäftigt in Deutschland rund 7.500 Mitarbeiter. Das Unternehmen leidet wie viele andere Konzerne auch unter der Wirtschaftskrise und hatte ein Sparprogramm auf den Weg gebracht, dem weltweit 3.000 der insgesamt 51.000 Stellen zum Opfer fallen sollen. Unklar ist bisher aber die regionale Aufteilung. Der Stellenabbau soll in diesem Jahr weitgehend beendet werden. Die Zahl der Beschäftigten lag Ende des ersten Halbjahres weltweit bereits um 2.700 unter Vorjahr.
Mit dem Sparprogramm will das Unternehmen bis 2012 insgesamt 650 bis 800 Mio. Euro einsparen. Nach deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr 2008 hatte der Konzern die Hoffnung auf Zuwächse im Gesamtjahr 2009 aufgegeben.
Zwar erwartet Konzernchef Wolfgang Reitzle für die zweite Jahreshälfte eine bessere Geschäftsentwicklung als in den ersten sechs Monaten, das Rekordniveau von 2008 werde aber nicht erreicht, erklärte er Anfang August.