Juncker erwartet Bestätigung als Eurogruppen-Chef

18.01.2010

Der Premier aus Luxemburg wird wohl von den Finanzministern der 16 Euro-Länder wieder gewählt.

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Der luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker erwartet, am 18. Jänner als Präsident der Eurogruppe bestätigt werden. Juncker beantwortete vor dem Treffen der Eurozone eine entsprechende Frage mit "Ja". Die Finanzminister der 16 Euro-Länder wollen Juncker nach Angaben von Diplomaten in Brüssel für weitere zweieinhalb Jahre an ihre Spitze wählen.

Auch der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble sagte, er hoffe auf eine Bestätigung von Juncker im Amt. "Ich gehe davon aus, dass die Frage des Eurogruppen-Vorsitzenden klar entschieden wird", sagte Finanzminister Josef Pröll (V). Juncker habe mit seinen Vorschlägen für eine einheitliche Vertretung der Eurogruppe in internationalen Finanzinstitutionen zu Beginn seiner neuen Amtsperiode" das Richtige auf den Tisch gelegt", wenn er gewählt werde. Juncker hatte einen Sitz für die Eurozone in der G-20 gefordert. Öffentlich wolle er über Personalentscheidungen aber nicht diskutieren, sagte Pröll. In der Frage der Besetzung des EZB-Vizepräsidenten-Posten forderte Pröll "klare und gemeinsame Entscheidungen".

Juncker fordert Sitz für Euro-Zone in G-20

Juncker hat einen Sitz für die Euro-Zone in der G-20 gefordert. Der neue EU-Vertrag von Lissabon schaffe "eine spezifische Rechtsgrundlage für die Euro-Zone, um Positionen und eine einheitliche Vertretung in internationalen Finanzinstitutionen und Konferenzen herzustellen", schrieb Juncker in einem Brief an die 16 Euro-Finanzminister, der der "Financial Times Deutschland" vorliegt.

Die Zeitung zitiert den luxemburgischen Ministerpräsidenten mit den Worten, die Interessen der Euro-Zone müssten bei internationalen Diskussionen "voll reflektiert" werden. Der Vorstoß Junckers dürfte in der Euro-Zone nicht unumstritten sein: Große Eurozonen-Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien sind in der Gruppe der 20 größten Wirtschaftsnationen G-20 mit einem eigenen Sitz vertreten.

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