Kampfansage gegen blauen Dunst: EU will Raucher-Polizei

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Die EU will mit Aufsehen erregenden Maßnahmen das Rauchen eindämmen. Die Raucher toben.

Diese Empfehlung hat es sich: Auf nur 31 Seiten erklärt die EU-Kommission jetzt, wie sie dem blauen Dunst endgültig den Garaus machen will. Das Ziel: „Eine zu 100 Prozent rauchfreie Umgebung“. Und um das zu erreichen, schreckt man jetzt auch vor drastischen Maßnahmen nicht mehr zurück. ÖSTERREICH kennt die Pläne im Detail:

In der gesamten EU soll zukünftig eine eigene Raucher-Polizei mit „unplanmäßigen, unangekündigten Kontrollen“ für die strikte Einhaltung der Tabakgesetze sorgen.

Verstöße sollen dabei künftig härter geahndet, Geldstrafen erhöht werden. Besonders Unternehmen werden künftig tiefer in die Tasche greifen müssen.

Aus allen öffentlichen Gebäuden und Unternehmen sollen die Aschenbecher nicht nur verbannt, sondern dort gleich ganz verboten werden.

Und: Auch vor Schauprozessen schreckt die EU nun nicht mehr zurück. Wortwörtlich wird den Mitgliedsstaaten empfohlen, „eine Aufsehen erregende Strafverfolgung zu betreiben“. Besonders prominente Rauch-Sünder sollen dann am Pranger stehen. Denn gerade ihnen soll in aller Öffentlichkeit der Prozess gemacht werden und das mit dem Ziel, „die größtmögliche öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen“.

Wirte offensiv: „Vorstoß ist für uns nicht bindend“

Klar ist: Die Empfehlung mit dem unscheinbaren Namen 2009/C 296/02 wurde bereits am 30. November von den EU-Gesundheitsministern unterzeichnet, hat auch das EU-Parlament bereits passiert. Und: In den nächsten drei Jahren soll sie dann in den 27 Mitgliedsstaaten der EU umgesetzt werden.

Kein Wunder also, dass sowohl Raucher, als auch österreichische Gastronomen nun auf die Barrikaden steigen. „Es handelt sich hierbei nur um eine Empfehlung der EU, die keinerlei Bindungscharakter für Österreich hat“, stellt der Obmann des Fachverbandes Gastronomie der Wirtschaftskammer, Helmut Hinterleitner, im Gespräch mit ÖSTERREICH fest. Er ist überzeugt: „Egal was die EU sagt: In zehn Jahren wird man hierzulande noch immer in einem Kaffeehaus sitzen und eine Zigarette rauchen können.“

Hannes Kartnig: "Gesetze verwirren doch nur"

Ich bin Genussraucher und werde das auch in Zukunft bleiben. Wenn die EU dieses Gesetz aber tatsächlich so einführt, können sie auch gleich Alkohol verbieten. Der ist ja auch gesundheitsschädlich. Den Herren in Brüssel war wahrscheinlich nur wieder langweilig, mit immer neuen Gesetzen werden die Leute ja nur unnötig verwirrt.

Wolfgang Ambros: "Nicht alles vorschreiben lassen"

Ich bin ein zivilisierter Raucher: Wenn ich wo nicht rauchen darf, rauche ich nicht. Sind wir schon so weit wie in den USA? Oder sind wir noch eigenständige Menschen, die im Gegensatz zu den Amerikanern Tausende Jahre Kultur hinter sich haben? Wir können selber entscheiden, was gut oder schlecht ist. Wir sollen uns nicht alles vorschreiben lassen.

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